Ciudad Juarez. . Im Drogenkrieg in Mexiko starben allein in den vergangenen vier Jahren mehr als 34.600 Menschen. Jetzt gibt es neue Opfer. Zehn Menschen starben nach brutalen Überfällen in Ciudad Juarez.
Bewaffnete haben in der mexikanischen Grenzstadt Ciudad Juárez zehn Menschen getötet. Sieben Personen kamen nach Behördenangaben bei einem Überfall während eines Fußballspiels in einem öffentlichen Park ums Leben, drei weitere wurden auf offener Straße erschossen.
US-Außenministerin Hillary Clinton rief die mexikanische Regierung auf, den Kampf gegen die Drogenkartelle unerbittlich fortzusetzen, und sagte weitere Unterstützung aus Washington zu.
Der Krieg gegen die Drogenkriminalität sei zwar „schmutzig“ und sorge für „eine Menge schrecklicher Dinge in den Nachrichten“, sagte Clinton nach einem Gespräch mit der mexikanischen Außenministerin Patricia Espinosa am Montag. Es gebe aber keine Alternative, denn ohne einen „schrecklichen Kampf“ würden die Drogenhändler nicht aufgeben. Clinton, die später mit dem mexikanischen Präsidenten Felipe Calderón zusammentraf, versprach zusätzliche Kontrollen bei Waffenlieferungen von den USA nach Mexiko.
Washington hat die mexikanische Regierung bereits mit mehreren Hundert Millionen Dollar im Kampf gegen die Drogenkriminalität unterstützt und bei der Ausbildung Tausender Polizisten geholfen. Im Lauf des Jahres will die US-Regierung außerdem Ausrüstungsgegenstände und Training im Wert von einer halben Milliarde Dollar zur Verfügung stellen.
Der Überfall in dem öffentlichen Park in Ciudad Juárez ereignete sich nach Behördenangaben am Sonntag. Unbekannte stürmten das Gelände und eröffneten mit Maschinengewehren das Feuer. Die Ermittler hätten rund 180 Patronenhülsen gefunden, hieß es am Montag. Vier Menschen seien schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht worden, darunter ein zwölfjähriges Mädchen. Eines der Opfer erlag später seinen Verletzungen. Der Park war erst vor vier Monaten im Rahmen eines Programms zur Gewaltprävention eröffnet worden.
Mehr als 34.600 Tote in vier Jahren
Am Montag wurden in der Grenzstadt dann drei Menschen von Bewaffneten erschossen. Bei den Opfern handelt es sich um zwei Männer und einen 15 Jahre alten Jugendlichen, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte.
Seit Beginn der von Präsident Calderón ausgerufenen Offensive gegen die Drogenkartelle vor vier Jahren sind mehr als 34.600 Menschen bei Gewaltakten im Zusammenhang mit Drogen ums Leben gekommen. In Ciudad Juárez gab es allein im vergangenen Jahr mehr als 3.000 Todesopfer. Die beiden Kartelle Sinaloa und Juárez kämpfen in der gegenüber vom texanischen El Paso gelegenen Grenzstadt vor allem um die Kontrolle über lukrative Schmuggelrouten in die USA. (afp)