Rom. .

Neuer Ärger für Silvio Berlusconi. Dem für seine Frauengeschichten berüchtigten italienischen Minister­präsidenten stehen neue Ermittlungen ins Haus. Der Verdacht der Staatsanwaltschaft: Amtsmissbrauch und Beihilfe zur Prostitution.

Es geht um eine 17-jährige Marokkanerin, die sich Ruby Rubacuore nennt – Ruby ­Herzensbrecherin. Sie wuchs in Sizilien auf, lebte in Heimen, riss aus, klaute und prostituierte sich.

Sie soll im Haus des 74-jährigen Premiers bei einer Sexparty dabei gewesen sein, genauso wie eine Heerschar junger Frauen, ebenso zwei Ministerinnen. Man habe „Bunga Bunga“ gemacht, einen „Tanz“, den Berlusconi von seinem Freund, Libyens Staatschef Ghaddafi, gelernt habe. Am Ende stehen alle ohne Hemd und Höschen da.

„Bunga Bunga“

Dem Verdacht des Amtsmissbrauchs setzte sich Berlusconi durch eine andere pikante Angelegenheit aus. Denn als das hübsche Partygirl mal wieder lange Finger gemacht ­hatte, war es von Carabinieri in Gewahrsam genommen worden. Anrufen durfte sie aber jemanden – und wessen Nummer wählte sie? Den Anschluss von Berlusconi.

Der Regierungschef soll dann – offenbar gegen den Widerstand der Polizei – die Staatsbediensteten angewiesen ha­ben, Ruby freizulassen. Sei sei eine Nichte des Ägyp­tischen Präsidenten Mubarak. Damit sie nicht zurück in ein Heim muss, ließ der Cavaliere sie dann abholen.

„Ich habe ein Herz“

Dass er sich für Ruby ein­gesetzt hat, leugnet Berlusconi nicht. „Ich habe ein Herz. Wenn ich Leuten in Schwierigkeiten helfen kann, tue ich es“, sagte er. In einem Interview auf „Bunga Bunga“ angesprochen, erklärte Berlusconi: „Ich arbeite sehr viel. Ab und zu sehe ich mir mal schöne ­Frauen an, das ist doch besser als schwul zu sein.“

Berlusconis Anwälte nannten die Vorwürfe gestern „absurd und unbegründet“. Die Untersuchung sei ein „schwerer Eingriff in das ­Privatleben des Ministerpräsidenten“.