Düsseldorf. .
Im neuen Dioxin-Lebensmittelskandal fordert NRW-Umweltminister Johannes Remmel (Grüne) eine Versicherungspflicht für die Hersteller von Tiernahrung. Durch belastetes Futterfett einer Firma aus Norddeutschland war das Supergift in Eier gelangt. Landwirte hatten es unwissentlich an Legehennen, Puten, Ferkel und Schweine verfüttert. Allein im Kreis Soest wurden in Legebetrieben 500 000 Eier beschlagnahmt. Remmel schätzt, dass in NRW rund 120 000 Eier in Umlauf gebracht wurden. Sie sollen teilweise zurückgeholt werden.
Eine Haftungsregel hält Remmel für die wirkungsvollste Maßnahme, die Branche der Tiernahrungsproduzenten an ihre Verantwortung zu erinnern. „Wenn die Firmen für etwaige Folgen haften und sich versichern müssen, werden sie vorbeugend arbeiten“, sagte er der WR. Zudem forderte er strengere Kontrollen der Unternehmen, verbunden mit der Pflicht zur Dokumentation und eine strikte Trennung von Industrie- und Lebensmittelprodukten in Betrieben, die beides fertigen.
Das NRW-Verbraucherschutzministerium hat gestern die Nummern der betroffenen Dioxin-Eier-Chargen auf seiner Homepage veröffentlicht.