Essen/Münster. .

Kuchen, Nudeln, Mayonnaise: In vielen Lebensmitteln stecken Eier. Müssen Verbraucher aus Angst vor Dioxinen nun ihre Vorratsschränke leerräumen? Dr. Andrea Bokelmann vom Chemischen Untersuchungsamt in Münster gibt Ent­warnung.

„Die Eier von den gesperrten Betrieben wurden nur regional vermarktet und nicht weiterverarbeitet“, sagt sie. Wenn, dann sind sie also nur mit Schale im Kühlschrank gelandet. Inzwischen verlässt die betroffenen landwirtschaftlichen Betriebe ohnehin kein Ei mehr.

Auch für eihaltige Mahl­zeiten vor der Sperre wiegelt die Lebensmittelchemikerin ab. „Wir reden hier von Pikogramm pro Gramm Fett“, betont sie. Es geht um den billionsten Teil eines Gramms. Drei Pikogramm Dioxine pro Gramm Fett sind dem Menschen laut Verordnung zuzumuten, und an eben diesen Grenzwert reichten die betroffenen Eier heran. „Die allermeisten Proben sind unauffällig, einige haben eine leichte Grenzwertüberschreitung.“

Bokelmann sieht zwar „keine akute Gesundheitsgefahr“ – risikofrei seien die belasteten Eier aber nicht. „Mittel- oder langfristig kann das gesundheitliche Folgen haben“, gibt sie zu. Dioxine gelten als krebsfördernde Stoffe.

Wer Eier von nicht mit Industriefetten gefütterten Hühnern essen möchte, ­könne auf Bio-Eier setzen: „Es geht im Moment nicht um ­Futtermittel, die für Bio-Eier verwendet werden.“