Paul R. soll ein Gangster sein, der nicht davor zurückschreckt, Gewalt anzu­wenden. Eine Lachnummer ist der Mann aber auch.

100 000 Euro soll er dem ehe­maligen Zweitligaprofi Rene Schnitzler mit dem Auftrag in die Hände gedrückt haben, fünf Spiele des FC St. Pauli zu manipulieren. Und bei drei dieser Begegnungen wurde Schnitzler gar nicht erst eingesetzt.

Die Geschichte, die der 25-Jährige dem „Stern“ erzählt hat, ist natürlich dennoch nicht schön für den Fußball. Sie bestätigt ­einmal mehr, dass es da, wo das Wetten um hohe Summen möglich ist, Versuche ­schmutziger Manipulation gibt. Einerseits.

Andererseits bestätigt diese mit drama­tischen Elementen angereicherte Story, dass Kriminelle geltungssüchtige Deppen sein können. So einfach wie der Satz „Wir haben dieses Spiel im Griff“ über die Lippen geht, lässt sich das Spiel nämlich nicht packen. Der Wettskandal muss also ernst genommen und der Schuldige humorlos mit der Wucht des Rechtsstaates verfolgt werden.

Allerdings sollte man nicht aus jedem Schnitzler einen Elefanten machen.