Berlin. Schwedische Medien berichten von einem Kabelbruch in der Ostsee. Die Küstenwache hat Ermittlungen in dem Fall aufgenommen.
Schon wieder Sabotage in der Ostsee? Schwedens Küstenwache ermittelt, ob ein Unterseekabel zwischen Finnland und Deutschland beschädigt wurde. Schwedische Medien berichten, dass der Schaden im schwedischen Seegebiet vor der Insel Gotland entstanden sein soll.
Der erneute Vorfall hat nun auch die EU-Kommission auf den Plan gerufen. Sie kündigte am Freitag einen besseren Schutz ihrer maritimen Infrastruktur an. Die Brüsseler Behörde stellte im finnischen Helsinki ein Maßnahmenpaket vor, das schnellere Reparaturen, eine bessere Überwachung und eine engere Zusammenarbeit mit der Privatwirtschaft vorsieht.
Konkret sollen unter anderem eine Reserve spezialisierter Mehrzweck-Kabelschiffe aufgebaut und die Kapazitäten bestehender EU-Reparaturschiffe erhöht werden. Zudem ist ein Netzwerk von Unterwassersensoren und ein Drohnenüberwachungsprogramm geplant, um mögliche Sabotage schneller zu erkennen. Auch die Zusammenarbeit mit der Nato soll verstärkt werden.
Russland nimmt Ostseekabel ins Visier
„Die Zahl der Vorfälle, die sich in den letzten Monaten in unserer kritischen Unterwasserinfrastruktur ereignet haben, gibt Anlass zu großer Sorge“, sagte die zuständige EU-Kommissarin Henna Virkkunen bei einem Besuch in Helsinki. Diese Vorfälle würden lebenswichtige Dienste wie die Stromübertragung stören.
Der schwedische Ministerpräsident Ulf Kristersson sagte, er habe in den Medien von dem neuen Kabelbruch in der Ostsee erfahren. Details nannte Kristersson bislang nicht. Er schränkte allerdings ein, die Medienberichte seien ihm seit längerem bekannt. Man nehme alle Meldungen über mögliche Schäden an der Infrastruktur in der Ostsee gerade vor dem Hintergrund der aktuellen Sicherheitslage sehr ernst.
Kabel-Sabotage in der Ostsee? Russland im Verdacht
In den vergangenen Monaten sind immer wieder Beschädigungen an Kommunikationskabeln und Stromleitungen in der Ostsee aufgetreten. In mehreren der Fälle wird wegen möglicher Sabotage ermittelt.
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Die Ursache für die Kabelbrüche ist weiterhin unklar, doch es steht der Verdacht im Raum, dass vorbeifahrende Schiffe sie – vorsätzlich oder unabsichtlich – mit ihren Ankern beschädigt haben. Verdächtige Schiffe wurden im Zuge der Ermittlungen immer wieder tagelang festgehalten, dann aber wieder freigegeben.