Berlin. Bei der Übergabe der Särge von Shiri Bibas und ihren Kindern sowie von Oded Lifshitz zeigt die Hamas, dass mit ihnen zu rechnen ist.
Das Ganze ist schwer zu ertragen, weil es an Scheußlichkeit schwer zu überbieten ist. Vier Särge stehen auf einer Bühne vor einem gigantischen Plakat, das Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu als blutsaugenden Vampir zeigt.
Auf einer Blutlache unter Netanjahus Gesicht sind die Fotos der Deutsch-Israelin Shiri Bibas und ihrer kleinen Kindern Kfir und Ariel sowie das Bild des Journalisten Oded Lifshitz, dessen sterbliche Überreste im vierten Sarg liegen sollen. Sie haben die Entführung in den Gazastreifen nach dem brutalen Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 nicht überlebt.

Es ist ein Tag der Trauer, voller Schmerz und Tränen, den die Hamas-Terroristen als widerwärtige Propaganda-Show missbrauchen. Sie verhöhnen die Opfer noch im Tod. Über ein paar ordentlich auf der Bühne abgelegten Raketen wird der Welt kundgetan: „Der Kriegsverbrecher Netanjahu und seine Armee töteten sie mit Raketen aus zionistischen Kriegsflugzeugen.“
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Die Täter-Opfer-Umkehr scheint sich nicht nur bei US-Präsident Trump festgesetzt zu haben, der dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj die Schuld am russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine gibt. Auch die Hamas bedient sich dieser Lügen, in der Hoffnung, dass sie sich festsetzen und irgendwann als „alternative Wahrheit“ auftauchen. Fakt ist und bleibt, dass der kleine Kfir heute mit seinem Bruder im Sandkasten spielen würde, hätte die Hamas Israel nicht brutal überfallen und die Familie verschleppt.
Mehr von Israel-Korrespondentin Maria Sterkl
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Kritik an Netanjahu und seiner Kriegsführung ist mehr als berechtigt. So kam der Geisel-Deal viel zu spät, er hätte schon vor Monaten durchgeführt werden können, ja müssen. Auch in diesen Monaten wurde die Hamas nicht vernichtet. Sie ist immer noch da. Auch das ist eine bittere Erkenntnis aus diesem furchtbaren Tag.