Berlin. Im SPIEGEL-Spitzengespräch wehrte sich der Kanzler entschieden gegen die aktuellen Vorwürfe. Er sei kein Rassist, beteuerte er.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sieht sich derzeit mit einem Rassismusvorwurf konfrontiert, nachdem bekannt wurde, dass er Berlins Kultursenator Joe Chialo (CDU) auf einer privaten Geburtstagsfeier Anfang Februar als „Hofnarren“ bezeichnet haben soll. Im SPIEGEL-Spitzengespräch mit Markus Feldenkirchen äußerte sich der Kanzler zu den Vorwürfen und zeigte sich sichtlich betroffen von der Berichterstattung.

Scholz erklärte, er sei „aus allen Wolken gefallen“, als er von den Vorwürfen erfuhr. „Alles kann man mir vorwerfen, aber ganz sicher nicht, dass ich ein Rassist bin“, betonte er. Er habe die Bezeichnung „Hofnarr“ niemals in Bezug auf Chialos Hautfarbe verwendet, sondern diese vielmehr als eine metaphorische Kritik an dessen politischen Verhalten gemeint war, erklärte Scholz.

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„Persönlich betroffen“: Scholz wehrt sich juristisch gegen Rassismus-Vorwurf

Der Kanzler zeigte sich zudem „persönlich sehr betroffen“ von der Diskussion. Er schätze Joe Chialo und bedauere, wenn diese Bemerkung in einer anderen Weise verstanden wurde. Scholz versicherte, dass er niemals die Absicht gehabt habe, eine rassistische Bemerkung zu machen. Die Äußerung sei aus dem Kontext gerissen worden, und der Kanzler werde nun juristisch dagegen vorgehen.

Aus dem Umfeld des Kanzlers verlautete am Abend, Scholz und der Berliner Kultursenator hätten miteinander telefoniert. Zum Inhalt des Gesprächs wurde zunächst nichts bekannt.

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