Berlin. Keir Starmer hat sich öffentlich auf Aids testen lassen und ruft Staats- und Regierungschefs dazu auf, es ihm gleichzutun.
Nach Schätzungen von Gesundheitsbehörden leben in Großbritannien etwa 4700 Menschen, die mit HIV infiziert sind und davon nichts wissen. Sie riskieren, das Virus auch unwissend an andere weiterzugeben. Was helfen könnte: Mehr freiwillige Selbsttests. Das ist zumindest der Ansatz der Regierung in London.
Großbritanniens Premierminister Keir Starmer hat sich deshalb auf AIDS getestet – vor laufenden Kameras. Sein Büro veröffentlichte am Montag Aufnahmen, wie er in seinem Amtssitz in Downing Street 10 ein Selbsttest-Set nutzt. „Ich schätze, meine Aufgabe besteht jetzt darin, mit Staats- und Regierungschefs auf der ganzen Welt zu sprechen und ihnen zu sagen: Auch Ihr solltet es in Eurem eigenen Land tun“, sagte Starmer.
Ob Bundeskanzler Olaf Scholz dem Beispiel folgt, ist fraglich. Grund genug gebe es: Auch in Deutschland lebten 2023 nach Schätzungen der Robert Koch-Instituts etwa 8200 Menschen mit einer unentdeckten HIV-Infektion. Ungefähr 2200 Menschen infizierten sich 2023 neu. Inzwischen lässt sich das Virus mit Medikamenten zumindest in Schach halten – vorausgesetzt es wird entdeckt.
lro/AFP
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