Washington. Nach Mexiko und Kanada wird Europa das nächste Ziel des US-Präsidenten. Wo ist die gemeinsame Strategie zur Schadensbegrenzung?
Der Zollkrieger hat nicht geblufft, er will schießen. Mit den Strafmaßnahmen auf Importe aus Mexiko, Kanada und China hat Donald Trump gegen alle Warnungen des geballten ökonomischen Sachverstands einen Eröffnungszug getan, der ihn politisch ruinieren kann.
Gewiss, Amerikas 27 Billionen Dollar schwere Ökonomie kann einen Handelskrieg im Zweifel länger durchstehen als kleinere Volkswirtschaften. Klar ist aber auch, dass die erwarteten Kollateralschäden für den Endverbraucher zwischen Montana und Mississippi (noch höhere Preise im Supermarkt und beim Autohändler, Produktionsunterbrechungen, leere Regale) das Anti-Programm zu Trumps wichtigstem Wahlversprechen darstellen: das Leben für die Amerikaner querbeet erschwinglicher zu gestalten.
![Kanadas scheidender Premierminister Justin Trudeau antwortet entsprechend auf den unfreundlichen Akt aus Washington. Er kündigt ebenfalls 25 Prozent Strafzoll auf US-Güter an. Der kanadische Premier JUSTIN TRUDEAU kündigt Zölle auf US-Waren an](https://img.sparknews.funkemedien.de/408215206/408215206_1738521173_v16_9_1200.jpeg)
Europa, wahrscheinlich das nächste Ziel Trumps, ist gut beraten, sich zügig auf eine gemeinsame Strategie der Schadensbegrenzung zu verständigen. Kann die Abnahme großer Mengen von Öl und Gas aus den USA, kann der Kauf von US-Panzern und Raketen den „Zoll-Durst” Trumps stillen? Und: Wie würde die EU reagieren, sollte er seine Forderungen mit höheren Nato-Ausgaben verknüpfen? Kurzum: Wie weit würde Europa gehen, um den Autokraten zu besänftigen? Deutschland, allein durch seine Auto-Industrie massiv betroffen, muss hier eine Führungsrolle übernehmen.
Bis auf Weiteres ist die Methode der Regierungen von Kanada und Mexiko alternativlos: Heimzahlen. Dass sie mit Wie-Du-mir-so-ich-Dir-Zöllen antworten, ist die einzige Sprache, die Trump versteht. Daraus ließe sich mehr machen. Je breiter eine geschlossene internationale Front gegen den unfreundlichen Akteur aus Washington wird, desto eher wird er einlenken.
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