Berlin/Washington. Die Reden des scheidenden US-Präsidenten waren von vielen Verhasplern geprägt. In einer seiner letzten Reden hatte er gleich zwei Aussetzer.
Es war wohl eine der letzten Reden von Joe Biden als US-Präsident – und auch sie kam ihm nicht fehlerfrei über die Lippen. In einer kurzen Ansprache im Weißen Haus verkündete er zusammen mit Vizepräsidentin Kamala Harris und Außenminister Anthony Blinken den unter Beteiligung der US-Regierung erreichten Waffenstillstand zwischen Israel und der Terrormiliz Hamas im Gazastreifen. Dabei unterliefen ihm gleich zwei Versprecher.
Ganz korrekt fängt er noch an: „Nach langer Zeit kann ich verkünden: ein Waffenstillstand und ein Geisel-Deal zwischen der Hamas und Israel wurde erreicht“. Doch schon im nächsten Satz sagt er: „Mehr als 15 Monate nach dem brutalen Überfall der Hisbollah auf Israel am 7. Oktober 2023.“ Harris und Blinken bemühen sich im Hintergrund sichtlich Haltung zu bewahren: offenbar hat Biden die im Gazastreifen agierende sunnitische Hamas, mit der im Libanon kämpfenden schiitischen Hisbollah verwechselt.
Biden: More than 15 months of conflict began with Hezbollah’s massacre on October 7
— Assal Rad (@AssalRad) January 15, 2025
Hezbollah… pic.twitter.com/KfFA36W9Lt
Auch am Ende der Rede kommt es nochmal zu einem kuriosen Moment: So dankte er dem „Emir von Kuwait“ für seinen Einsatz bei den Verhandlungen. Der dürfte allerdings über das Lob Bidens verwundert sein: Tatsächlich kam die Waffenruhe mit der Vermittlung Katars zustande. Kritiker Bidens dürften sich durch den Auftritt bestätigt fühlen, dass der 82-Jährige zu alt ist, um das US-Präsidentenamt auszuüben.
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Bidens Amtszeit war von vielen Versprechern geprägt
Tatsächlich reiht sich Bidens Pannenauftritt in eine Reihe von kuriosen Versprechern während seiner vier Jahre im Weißen Haus: Häufiger verwechselte er etwa Länder und Städte. So dankte er etwa 2022 bei einem Besuch in Kambodscha dem dortigen Premier, dass „Kolumbien den Vorsitz der Asean-Gruppe der südostasiatischen Staaten“ übernommen hat. Bei einem Gipfel im Juli 2024 kündigte er den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj an mit den Worten „Meine Damen und Herren: Präsident Putin.“ Der nahm es humorvoll und sagte: „Ich bin besser.“
President Biden introduced President Volodymyr Zelensky of Ukraine as President Putin before correcting himself on Thursday after a NATO meeting. The gaffe came as he tries to reassure Democrats that he should stay in the race. https://t.co/EZXWfEZvMD pic.twitter.com/1PJIrj08vn
— The New York Times (@nytimes) July 11, 2024
Doch letztendlich leiteten die häufigen Aussetzer Bidens auch das Ende seiner Amtszeit ein. Es war der desaströse Auftritt beim ersten TV-Duell mit Donald Trump, wo sich Biden mit leiser und undeutlicher Stimme häufig verhaspelte, die schließlich die Demokraten dazu brachten, Biden zum Rückzug zu drängen. Doch auch seine deutlich jüngere und agilere Vizepräsidentin Harris konnte Trump am Ende nicht schlagen.
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