Berlin. Donald Trump Jr. reist in die Arktis – privat. Sein Vater bekräftigt das Interesse der USA an der Insel. Auch Musk schaltet sich ein.

Donald Trump lässt keinen Zweifel daran: Er will einen Anschluss Grönlands an die USA. Die größte Insel der Erde ist reich an Bodenschätzen, wird autonom verwaltet und gehört zum dänischen Staatsgebiet. In Dänemark ist man über die Vorstöße aus den USA empört und besorgt. Und nun reist auch noch Donald Trumps Sohn, Donald Junior, in die Arktis.

„Mein Sohn, Don Jr., und verschiedene Vertreter werden dorthin reisen, um einige der großartigsten Gegenden und Sehenswürdigkeiten zu besuchen“, erklärte Trump am Montag in seinem Onlinedienst Truth Social, ohne einen Zeitrahmen für den Besuch zu nennen.

Berichte: Trumps Sohn Don Jr.will nach Grönland reisen
Donald Trump Jr. reist mit einer Delegation nach Grönland. © DPA Images | Evan Vucci

„Grönland ist ein unglaublicher Ort und die Menschen werden enorm davon profitieren, falls und wenn es Teil unserer Nation wird“, fuhr der künftige Staatschef fort. „Wir werden es vor einer sehr bösartigen Außenwelt schützen und in Ehren halten. Macht Grönland wieder großartig!“ 

Trump: Grönland sollte zu USA gehören - Sohn reist hin
Grönland ist reich an Bodenschätzen. Donald Trump will die Insel unter Kontrolle bringen. © dpa-tmn | Julia Wäschenbach

Das dänische Außenministerium hatte zuvor erklärt, den geplanten Besuch von Donald Trump Jr. in Grönland zur Kenntnis genommen zu haben. „Da es sich nicht um einen offiziellen amerikanischen Besuch handelt, gibt das dänische Außenministerium keinen weiteren Kommentar ab“, hieß es.

Elon Musk will Abstimmung über Anschluss an die USA

Auch Elon Musk mischt sich in die Debatte ein. Er forderte auf seiner Plattform „X“ nun, dass die Bevölkerung Grönlands über ihre Zukunft abstimmen solle. „Ich denke, sie wollen Teil Amerikas sein“, schrieb Musk.

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Der Tech-Milliardär nimmt zunehmend Einfluss auf die Politik – und versucht, auch in anderen Ländern mitzumischen. In Deutschland rief er zur Wahl der AfD auf. Den britischen Premierminister Keir Starmer hat er ebenfalls ins Visier genommen. In hoher Frequenz teilt und kommentiert Musk derzeit Posts auf „X“, darunter viele Falschmeldungen und Inhalte rechtsextremer Akteure.

Trump will Grönland bereits seit Jahren

Trump hatte im Dezember erneut die Idee einer Eingliederung Grönlands in die USA aufgebracht. „Aus Gründen der nationalen Sicherheit und der Freiheit in der Welt sind die Vereinigten Staaten der Meinung, dass der Besitz und die Kontrolle über Grönland eine absolute Notwendigkeit ist“, erklärte er. 

„Grönland gehört uns. Wir stehen nicht zum Verkauf und werden auch nie zum Verkauf stehen“, hatte Grönlands Regierungschef Mute Egede entgegnet.

Trump: Grönland sollte zu USA gehören - Donald Jr. reist hin

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    Der künftige US-Präsident hatte den Wunsch, Grönland zu kaufen, bereits während seiner ersten Amtszeit 2019 geäußert, die dänische Regierung und die Autonomieverwaltung in Grönland hatten dies abgelehnt. Trump hatte daraufhin einen Besuch in Dänemark abgesagt.

    Öl, Gas, Gold: Diese Bodenschätze werden vermutet

    Es wurden keine näheren Einzelheiten zur Visite von Trump Jr. öffentlich. Es scheine eine private Reise zu sein, sagte der grönländische Diplomat Mininnguaq Kleist dem dänischen Rundfunk DR. Es würden keine Treffen mit offiziellen Vertretern Grönlands erwartet.

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    Auf der Insel, die rund zwei Millionen Quadratkilometer groß und zum größten Teil mit Eis bedeckt ist, leben nur rund 56.000 Menschen, vor allem Angehörige der ethnischen Gruppe der Inuit. Das Territorium ist reich an natürlichen Ressourcen. Dazu zählen Öl, Gas, Gold, Diamanten, Uran, Zink und Blei.

    Das Territorium war im 18. Jahrhundert von Dänemark kolonisiert worden und hat seit 1979 Autonomiestatus. 2023 arbeitete Grönland einen Verfassungsentwurf im Falle einer Unabhängigkeit von Dänemark aus, ein Schritt hin zu einer möglichen Lockerung der Beziehung zum Königreich. lro/dpa/AFP