Wiesbaden. .
Bund, Länder und Gemeinden haben von Januar bis September diesen Jahres laut Statistik fast 100 Milliarden Euro mehr Schulden gemacht. Bei den Ländern treibt vor allem die marode WestLB die Schulden in die Höhe.
Die Schulden der öffentlichen Haushalte in Deutschland sind in den ersten neun Monaten des Jahres um fast 100 Milliarden Euro gestiegen. Am 30. September waren Bund, Länder und Kommunen mit insgesamt rund 1,791 Billionen Euro verschuldet, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Montag mitteilte. Das waren 99,7 Milliarden Euro oder 5,9 Prozent mehr als Ende 2009. Pro Kopf betrugen die Schulden damit 21.882 Euro.
Bund will unter 50-Milliarden-Euro-Schwelle bleiben
Die Schulden des Bundes erhöhten sich der Statistik zufolge in den ersten neun Monaten 2010 um 3,1 Prozent oder 33,1 Milliarden Euro auf 1,087 Billionen Euro. Einen erheblichen Teil trugen dazu die Kosten des Kampfes gegen die Finanzkrise bei, etwa des Bankenrettungsfonds. Das Bundesfinanzministerium erklärte in seinem am Montag veröffentlichten Monatsbericht, die Neuverschuldung für das gesamte Jahr werde voraussichtlich unter der Schwelle von 50 Milliarden Euro bleiben.
Die Schulden der Bundesländer stiegen laut Statistischem Bundesamt von Januar bis September 2010 um 11,6 Prozent auf 588,1 Milliarden Euro. Zwei Drittel des Anstiegs sind dabei allerdings allein auf die Bad Bank für die marode Landesbank WestLB zurückzuführen. Die Schulden der Kommunen wiederum stiegen um 4,7 Prozent auf 116,3 Milliarden Euro. (afp)