NRW. Ab 15. Dezember gilt ein neuer Fahrplan. Wo etwas besser wird, muss man mit der Lupe suchen, zumal eine große Streichliste droht.

Der Fahrplanwechsel Mitte Dezember war bis dato für Bahn-Nutzer meist wie eine vorgezogene Bescherung: Mehr Zugangebot, neue Linien, modernere Fahrzeuge - in der Regel wuchs in den vergangenen Jahren das Zug-Angebot in NRW. Doch 2025 schlägt der Rotstift zu. Die Verkehrsverbünde in NRW reagieren auf den anhaltenden Lokführermangel und wollen den Fahrplan auf mehreren Linien in der Region bis auf Weiteres ausdünnen, so hat es etwa jüngst der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) vorgestellt. Aber es gibt Ausnahmen.

Auf einigen Linien und Verbindungen im Regional- und Fernverkehr in NRW gibt‘s ab dem 15. Dezember Verbesserungen beim Zug-Angebot. Das ist geplant:

Fahrplanwechsel 2025. Das ändert sich bei S-Bahnen und Regionalzügen im VRR

  • S2 (Dortmund – Essen/Recklinghausen): Ab 15. Dezember fährt die Bahnlinie auch nachts stündlich durch und schließt eine Lücke im Bahnangebot zwischen Essen und Dortmund. Das gilt Montags bis Freitags zwischen 2 und 4 Uhr, Samstags zwischen 2 und 5 Uhr und Sonntags und an Feiertagen zwischen 2 und 6 Uhr.
  • RE2 (Düsseldorf-Osnabrück): Die Fahrt um 6:25 Uhr sonntags und an Feiertagen von Münster nach Düsseldorf verkehrt künftig bereits ab 6:07 Uhr ab Münster, dafür hält der Zug dann auch an allen Halten bis Haltern. Dafür aber fährt die Linie RE42 (Mönchengladbach-Münster) nur zwischen Haltern und Essen Hauptbahnhof.
  • RE5 (Koblenz-Wesel/Emmerich): Seit diesem November baut die Bahn zwischen Oberhausen und Emmerich am dritten Gleis für die Güterzugstrecke „Betuwe Linie“. Für rund 80 Wochen wird die Bahnstrecke eingleisig, darunter für mehrere Phasen auch voll gesperrt. Die Linie RE5 hält jetzt wieder an allen Halten zwischen Oberhausen und Voerde-Friedrichsfeld.
  • RE10 (Düsseldorf-Kleve): Montags bis Freitags fährt der Zug eine Stunde länger im Halbstundentakt, der zudem Morgens um eine Stunde vorverlegt wird. Das heißt: Um 18.54 Uhr gibts ab Kleve Bahnhof eine zusätzliche Verbindung, und um 4.48 Uhr fährt der erste Zug nach Düsseldorf.
  • RE14 (Essen-Dorsten): Der 30-Minuten Takt von Dorsten Bahnhof nach Essen Hauptbahnhof wird um eine Stunde verlängert, laut Fahrplan kommt die Verbindung um 19.27 Uhr neu hinzu.
  • RB31 (Xanten-Duisburg Hauptbahnhof): Züge fahren samstags länger im Halb-Stunden-Takt zwischen Moers und Duisburg, statt um 16.43 Uhr gilt der Takt bis 19.43 Uhr, wie sonst auch Montag bis Freitag.
  • RB32 (Dortmund-Duisburg Hauptbahnhof): Wie bei der Linie S2 wird die nächtliche Lücke geschlossen, damit fahren Züge an jedem Tag der Woche rund um die Uhr von Duisburg über Oberhausen, Essen, Gelsenkirchen und Herne bis Dortmund. Genauer: S-Bahnen fahren montags bis freitags zwischen 2 und 4 Uhr, samstags bis 5 Uhr und Sonn-/Feiertags bis 6 Uhr je einmal in der Stunde, aber nur zwischen Duisburg und Gelsenkirchen Hauptbahnhof. Dort gibt‘s dann Anschluss an die Linie S2 bis Dortmund.
  • RB43 (Dorsten Bahnhof-Dortmund Hauptbahnhof): Der Betrieb beginnt morgens an Sonn- und Feiertagen eine Stunde früher, und er wird abends zwischen Dorsten und Wanne-Eickel Hbf um zwei Stunden,und zwischen Wanne-Eickel Hbf und Dortmund Hbf um eine Stunde verlängert.
  • RB52 (Dortmund Hbf-Lüdenscheid Bahnhof): Züge fahren ab dem 15. Dezember auch Sonn- und Feiertags morgens im Stundentakt zwischen Hagen und Lüdenscheid.

Der Fahrplanwechsel ist das eine, zwei Wochen später kommt noch etwas: Bus- und Bahntickets werden am 1. Januar 2025 teurer. Um durchschnittlich 5,5 Prozent erhöht der VRR die Preise für Fahrkarten, unter anderem kostet das Deutschlandticket dann 58 Euro, statt 49 Euro; auch die damit verbundenen Monatsfahrkarten wie Jobticket oder das Sozialticket und die Zusatztickets für 1. Klasse und die Fahrradmitnahme kosten dann mehr. Und für März kommenden Jahres hat der VRR gar eine „Ticketrevolution“ angekündigt und will sein Ticketangebot komplett umkrempeln und drastisch eindampfen.

Zurück zum Fahrplanwechsel: Da wird es ab 15. Dezember auch im Fernverkehr Veränderungen geben:

Fahrplanwechsel 2025: Das ändert sich im Fernverkehr in NRW

Im IC und ICE-Verkehr bringt der Fahrplanwechsel Bahnreisenden in NRW in Einzelfällen etwas mehr an Angebot, teilt die Deutsche Bahn (DB) mit. Unter anderem das ändert sich im Fahrplan:

  • Ab 15. Dezember fahren ICE zwischen Köln und Amsterdam „im regelmäßigen Zweistundentakt“, teilt die DB mit. Wegen der Betuwe-Baustelle am rechten Niederrhein werden Züge aber teilweise über Mönchengladbach statt Düsseldorf und Oberhausen umgeleitet.
  • Freitags- und Sonntagsnachmittags gibt es eine neue ICE-Sprinter-Verbindung von Köln nach Berlin; dafür entfällt ein Zug je Richtung frühmorgens, die laut DB „nicht so stark nachgefragt“ waren.
  • Städte wie Siegburg/Bonn, Düsseldorf, Dortmund und Paderborn erhalten neu unter der Woche morgens eine schnelle ICE-Direktverbindung aus Mainz und Wiesbaden statt bisher aus Darmstadt.
  • Aus Aachen, Düren, Mönchengladbach, Krefeld oder Gütersloh hat man per Bahn ab 15. Dezember wieder zuverlässiger Anschluss nach Berlin, teilte die DB mit. Zuletzt schränkten Baustellen die Verbindung deutlich ein. Aber auch 2025 wird auf der Verbindung gebaut werden, etwa zwischen Anfang Juni und August, kündigt die DB an.
  • Aus Münster, Dortmund, Bochum und Essen wird die Bahnverbindung nach Basel mit dem Fahrplanwechsel besser, weil die Zugverbindung Hamburg-Schweiz auf moderne ICE4-Züge umgestellt wird.
  • Statt bis Köln wird ein abendlicher ICE von München bis Dortmund verlängert, was die DB als „neue tägliche Spätverbindung“ zwischen Süddeutschland und Ruhrgebiet ankündigt. Und aus auch Gelsenkirchen, Wanne-Eickel und Recklinghausen haben Anschluss an einen ICE von Innsbruck bis Dortmund.
  • Auch die abendliche Verbindung Köln/Aachen - Brüssel wird verbessert, sagt die Bahn, aber erst ab 12. April und nur bis 2. November 2025.
  • Ab 15. Dezember indes hat die Bahn ihr Fernzugangebot von und nach Ostfriesland neu geregelt: „Aus Köln und Düsseldorf fahren die Intercity-Züge nach Emden bzw. Norddeich Mole künftig wieder regelmäßig alle zwei Stunden.“

Neues in Sachen Tickets gibt‘s mit dem Fahrplanwechsel am 15. Dezember auch im Fernverkehr, kündigt die DB an: Statt für sechs Monate, lassen sich Sparpreis-Tickets dann für ein Jahr im Voraus buchen.

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(dae)