Berlin. Donald Trump will Tom Homan mit dem Grenzschutz beauftragen. Der setzte schon einmal grausame Mittel gegen illegal eingereiste Familien ein.

Donald Trump und sein Vize JD Vance planen, irregulär eingereiste Migranten massenhaft aus den Vereinigten Staaten abzuschieben. Nun ist auch klar, wer das Vorhaben umsetzen soll: Tom Homan. Ihm werde die Rolle des „Grenz-Zars“ zukommen, teilte Trump auf seiner Online-Plattform Truth Social mit. Tom Homan führte bereits während Trumps erster Amtszeit zeitweise eine Einwanderungsbehörde. Künftig soll er für alle US-Grenzen zuständig sein, schrieb Trump.

Homan war von 2017 bis 2018 Chef der Behörde ICE (Immigration and Customs Enforcement). Er gilt als Verfechter der umstrittenen Entscheidung, Kinder von illegal Eingewanderten von ihren Eltern zu trennen. Danach dauerte es zum Teil Jahre, die Familien wieder zusammenzuführen. Homan – und auch Trump – sagten später, die Maßnahme sei zur Abschreckung gedacht gewesen, damit Familien gar nicht erst den Weg in die USA suchten.

Tom Homan: „Grenz-Zar“ will auch US-Bürger abschieben

Für Aufsehen sorgte Homan erst jüngst in einem Interview. Er wurde in der TV-Sendung „60 Minutes“ gefragt, ob eine massenhafte Abschiebeaktion ohne Trennung von Familien möglich sei. Homans Antwort: „Natürlich geht das. Familien können gemeinsam abgeschoben werden.“ Auch in den USA geborene Kinder, die dadurch US-Bürger sind, müssten das Land dann verlassen, da ihre Eltern illegal eingewandert seien, argumentierte er.

Auch interessant

Trump hatte die Sicherung der Grenzen und „die größte Abschiebeaktion der US-Geschichte“ zu einem zentralen Punkt seines Wahlkampfs gemacht. In den USA lebten im Jahr 2022 nach Erhebungen des Pew Research Center schätzungsweise rund elf Millionen Einwanderer ohne Papiere. Sie halten sich zum Teil schon seit Jahrzehnten in dem Land auf. Den Pew-Zahlen zufolge gehören sie zu rund 6,3 Millionen Haushalten mit insgesamt mehr als 22 Millionen Menschen.

Trump will Posten ohne Zustimmung des Senats besetzen

Zudem kündigte Trump am Sonntagabend (Ortszeit) an, bei der Ernennung von Kabinettsmitgliedern und Richtern künftig den US-Senat umgehen zu wollen.

Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von X, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.
Externer Inhalt
Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

Trump forderte die Mitglieder der republikanischen Partei im Senat dazu auf, ihm die Ernennung von Regierungsmitgliedern und Richtern ohne Zustimmung der Kongresskammer zu ermöglichen. „Manchmal können die Abstimmungen zwei Jahre oder länger dauern“, begründete Trump in Onlinediensten seine Forderung. Jeder republikanische Senator, der den „begehrten“ Posten des Mehrheitsführers in der Kammer anstrebe, müsse Ernennungen während Sitzungspausen zustimmen, forderte Trump mit Verweis auf eine entsprechende Verfassungsklausel.

lro/dpa/AFP