San Francisco/Berlin. Donald Trump kann ein großes Plus bei einer Wählergruppe verbuchen. Kamala Harris war selbst bei Frauen nicht erfolgreich genug.

Männer haben Donald Trump ein zweites Mal zum US-Präsidenten gemacht – und anders als noch bei den vergangenen beiden Wahlen waren es dieses Mal nicht nur weiße Männer, die Trump ihre Stimmen gaben.

Die Harris-Kampagne hatte vor allem auf Stimmen von Wählerinnen gesetzt und deshalb im Wahlkampf einen Schwerpunkt auf die Themen Abtreibung und körperliche Selbstbestimmung gelegt.

Doch Nachwahlbefragungen des Instituts Edison Research im Auftrag der großen amerikanischen Nachrichtensender zeigen, dass diese Strategie nicht ausreichend verfangen hat. Zwar stimmten Frauen mit 54 Prozent mehrheitlich für die demokratische Kandidatin Kamala Harris. Unter jungen Frauen zwischen 18 und 29 waren es fast zwei von drei, die der Demokratin ihre Stimme gaben.

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(FILES) (COMBO) This combination of pictures created on October 02, 2024 shows former US President and Republican presidential candidate Donald Trump during a campaign event at Discovery World in Milwaukee, Wisconsin, October 1, 2024 and Special counsel Jack Smith speaking to members of the media at the US Department of Justice building in Washington, DC, on August 1, 2023. Donald Trump's election victory not only catapults him back to the White House but grants him a reprieve from looming court battles and soaring legal bills. Special Counsel Jack Smith is already in talks with Justice Department officials about winding down the two federal cases filed against the former president, NBC News and CNN reported November 6, 2024, just hours after Trump's win. They said the move was being taken in light of the long-standing Justice Department policy that a sitting US president cannot be indicted or criminally prosecuted. (Photo by Jim WATSON and SAUL LOEB / AFP)
Von Raven Louisa Rascher, Miguel Sanches, Johann Stephanowitz, Philipp Luther und Leonhard Rosenauer

Trump kommt bei Männern an

Doch verglichen mit der Unterstützung, die Noch-Präsident Joe Biden vor vier Jahren von Wählerinnen bekam, ist Harris‘ Stimmanteil unter Frauen insgesamt gesunken. Der Vorsprung in dieser Gruppe war deshalb nicht groß genug, um die Gewinne auszugleichen, die ihr republikanischer Konkurrent Donald Trump unter männlichen Wählern einfuhr.

Wie schon vor vier Jahren stimmten vor allem weiße Männer mit 59 Prozent mehrheitlich für Trump. Deutliche Zugewinne konnte er aber vor allem in einer anderen Wählergruppe verbuchen: Entschieden sich 2016 und 2020 noch die Mehrzahl der männlichen US-Wähler mit lateinamerikanischen Wurzeln für die Demokraten, stimmten sie dieses Mal mehrheitlich (54 Prozent) für Trump – ein Plus von 18 Prozentpunkten.

Unter schwarzen Männern dagegen wählte erneut knapp jeder Fünfte Trump, unter schwarzen Frauen kletterte die Zustimmung für die Demokraten dagegen von 90 Prozent 2020 auf jetzt 92 Prozent.

US-Wahl: Der tiefe Graben zwischen Menschen mit und ohne College-Abschluss

Die Daten zeigen zudem einen tiefen Graben im Wahlverhalten von Menschen mit unterschiedlich hohem Bildungsstand: Unter jenen, die einen College-Abschluss haben, konnte Harris den Stimmanteil der Demokraten um drei Prozentpunkte ausbauen. Auf der anderen Seite gewann Trump vier Prozentpunkte unter Amerikanern, die keinen solchen Abschluss besitzen. Besonders deutlich zeigt sich das unter Weißen. Wie schon 2020 stimmten rund zwei Drittel von weißen Wählerinnen und Wählern ohne College-Abschluss für Trump. Sie stellen insgesamt fast 40 Prozent der Bevölkerung.