Berlin. Einst mobilisierte die Organisation Pegida Tausende. Doch längst ist sie in die Bedeutungslosigkeit gerutscht. Nun folgt die Auflösung.
Seit zehn Jahren gibt es die vom Verfassungsschutz Sachsen als rechtsextrem eingestufte Organisation Pegida. Das wollte die Gruppierung am kommenden Sonntag eigentlich mit einem großen Aufmarsch in Dresden feiern. Doch schon zuletzt kamen kaum noch Gäste zu den Veranstaltungen der selbsternannten Patrioten. Das hat nun Konsequenzen: „Es wird in dieser Form, in dieser Art und Weise die letzte Pegida in Dresden sein“, verkündete Lutz Bachmann, der Gründer der Organisation, in einem Video auf Telegram.
Der wegen diverser Straftaten wie Diebstahl, Drogenhandel und Volksverhetzung rechtskräftig verurteilte 51-Jährige nannte „gesundheitliche und finanzielle Gründe“, die zu dieser Entscheidung geführt hätten. Tatsächlich dürfte aber auch die eigene Bedeutungslosigkeit, mit der sich die Organisation seit Jahren konfrontiert sieht, eine Rolle gespielt haben.
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Rechtsextreme Organisation Pegida mobilisierte einst Tausende
Dabei hatte die Organisation Pegida, eine Abkürzung für „Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes“, zu Beginn ihres Bestehens für großes Aufsehen gesorgt. An den von der Gruppe um Bachmann veranstalteten Demonstrationen gegen eine von ihr behauptete Islamisierung und die Einwanderungs- und Asylpolitik Deutschlands und Europas nahmen vor allem in Dresden zum Teil mehrere tausend Menschen teil.
Doch der anfängliche Erfolg war nicht von Dauer. Mit der Zeit nahmen die Teilnehmerzahlen bei den als „Abendspaziergängen“ bezeichneten Demonstrationen deutlich ab. Interne Streitigkeiten, öffentliche Skandale um Lutz Bachmann und eine immer offenere Nähe zu rechtsextremen und gewaltbereiten Gruppen führten zu einer Abkehr vieler Unterstützer. Zudem wurde Pegida zunehmend von der in Teilen rechtsextremen AfD verdrängt, die teilweise ähnliche Positionen einnimmt.
Politisch erreichte Pegida nie die breite Anerkennung, die sich die Initiatoren erhofft hatten. Die Bewegung prägte zwar zeitweise den Diskurs in rechtspopulistischen und fremdenfeindlichen Kreisen, konnte jedoch keinen dauerhaften Einfluss auf die Politik in Deutschland nehmen.