Berlin. Seit vergangenem Jahr lebt Karin Kneissl in Russland. Dort wurde sie nun von Putin mit dem Schutz einer gefährdeten Tierart beauftragt.

Seitdem Wladimir Putin Ehrengast auf ihrer Hochzeit war, pflegt Österreichs frühere Außenministerin Karin Kneissl ein enges Verhältnis zum russischen Präsidenten. Inzwischen lebt die 59-Jährige in St. Petersburg und wurde nun von Putin mit einer besonderen Aufgabe betraut.

Wie der „Spiegel“ unter Berufung auf die russische Staatsagentur Ria Novosti berichtet, wurde Kneissl vom Kremlchef zur Botschafterin für den Schutz der in Russland bedrohten Amurtiger ernannt. Die frühere Außenministerin engagiere sich demnach schon seit vergangenem Jahr für den Schutz der gefährdeten Tiere und habe Geld für die Unterstützung von Wildreservaten gesammelt. Auch wollte sie einen Amurtiger adoptieren.

Der Amurtiger, der im Fernen Osten Russlands lebt, ist stark vom Aussterben bedroht. Es sollen nur noch etwa 750 Tiere in freier Wildbahn leben.

Wie der Generaldirektor des Amur-Tiger-Zentrums, Sergej Aramilev, sagte, helfe Kneissl dabei, internationale Partner für den Schutz der gefährdeten Tigerart zu finden. Sie hat dabei auch den Jagdkontrolldienst der Region Chabarowsk besucht und gesehen wie, verwundete Tigerbabys versorgt werden.

Nur noch 750 Amurtiger leben im Fernen Osten Russlands.
Nur noch 750 Amurtiger leben im Fernen Osten Russlands. © WWF | Pavel Formenko

Kneissl leitet Thinktank in St. Petersburg

Kneissl löste 2018 als amtierende österreichische Außenministerin durch den Knicks und Walzer mit Putin auf ihrer eigenen Hochzeit internationale Irritationen aus. Ihr Ministerium sprach damals von einer „privaten Feier“ und einem „persönlichen Besuch“.

Nach ihrem Ausscheiden aus der österreichischen Regierung zog Kneissl zuerst nach Paris und dann nach Beirut. Seit vergangenem Jahr lebt die Ex-Außenministerin in Russland und leitet dort den neu gegründeten Thinktank Gorki (Geopolitical Observatory for Russia’s Key Issues). Zwischenzeitlich war sie auch im Aufsichtsrat des staatlichen Gaskonzerns Rosneft vertreten. In der Vergangenheit beklagte sie immer wieder wegen ihrer Positionen beschimpft und als „Hure Putins“ beleidigt worden zu sein.