Berlin. Donald Trump und Kamala Harris werden sich bald vor Millionen Amerikanern einen Schlagabtausch liefern: Ein erstes TV-Duell steht fest.
- Harris für weitere Unterstützung Israels
- Harris in neuer Umfrage mit deutlichem Vorsprung
- ABC bestätigt erstes TV-Duell
- Nach Sturm auf Capitol: Polizist kämpft für Harris
- Walz ist ein „Swiftie“
Kamala Harris (59) hat sich entschieden. Tim Walz ist ihr Vizekandidat, mit dem sie die Rückkehr von Donald Trump ins Weiße Haus verhindern will. Ihre Nominierung als Präsidentschaftskandidatin, nach dem Rückzug von Joe Biden, ist inzwischen offiziell. Bis zu den US-Wahlen im November sind es noch knapp 90 Tage.
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Die News vom 9. August: Harris für weitere Unterstützung Israels
3.35 Uhr: Die demokratische US-Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris ist nach Angaben eines Beraters gegen ein Waffenembargo gegen den US-Verbündeten Israel. „Sie unterstützt kein Waffenembargo gegen Israel“, schrieb Harris‘ nationaler Sicherheitsberater Phil Gordon am Donnerstag auf X. Die Vizepräsidentin habe klar gesagt, dass sie immer sicherstellen werde, „dass Israel in der Lage ist, sich gegen den Iran und vom Iran unterstützte Terrorgruppen zu verteidigen“.
Der Konflikt im Nahen Osten spielt auch im Wahlkampf eine Rolle. Bei einem Auftritt in Detroit wurde Harris am Mittwoch wiederholt von Protesten gegen die Gaza-Politik der Regierung von Biden unterbrochen. „Wenn Sie wollen, dass Donald Trump gewinnt, dann sagen Sie das“, sagte Harris. „Andernfalls ergreife ich das Wort.“ Im linken Flügel der Demokratischen Partei gibt es Forderungen, einen anderen Kurs einzuschlagen.
Die Mehrheit der Wählerinnen und Wähler in den USA ist Umfragen zufolge dafür, Israel zu unterstützen. Das Weiße Haus hat unter Biden einmal eine Waffenlieferung zurückgehalten. Als Grund wurden in Washington Bedenken über den Einsatz genannt. Ende Juli hatte Harris nach einem Treffen mit dem israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu gesagt, sie werde zum Leid im Gazastreifen „nicht schweigen“.
Harris in neuer Umfrage mit deutlichem Vorsprung
3.29 Uhr: Eine neue Umfrage sieht Kamala Harris über alle Staaten hinweg deutlich vorne. Laut der Ipsos-Befragung, die vom 2. bis 7. August durchgeführt wurde, würden aktuell 42 Prozent für die Demokratin stimmen und nur 37 Prozent für Donald Trump. Dem chancenlosen Außenseiter Robert Kennedy Jr. wollen vier Prozent ihre Stimme geben.
Interessant ist, wie sich die Werte verschoben haben. In der vorigen Ipsos-Befragung lag Harris bei 37 Prozent, Trump bei 34 Prozent und Kennedy bei zehn Prozent. Die Zahlen haben sich also zugunsten der Vizepräsidentin verschoben. Der statistische Fehler lag bei drei Prozent.
Wichtig: Wer landesweit die meisten Stimmen erhält, wird nicht zwingend Präsident. Entscheidend ist, genügend Wahlmänner auf sich zu vereinen. Am Ende wird es auf die wenigen Swing States ankommen. Doch auch da gibt es gute Nachrichten für Harris. In den sieben Staaten, die bei der letzten US-Wahl das knappste Ergebnis vorzuweisen hatten, liegt Harris laut Ipsos mit 42 Prozent vor Trump mit 40 Prozent.
Die News vom 8. August: Trump vs. Harris – das erste TV-Duell steht
22.51 Uhr: Donald Trump und Kamala Harris wollen im September zu ihrem ersten TV-Duell gegeneinander antreten. Der Fernsehsender ABC teilte mit, der Republikaner und die Demokratin hätten beide einer Debatte am 10. September (Ortszeit/11. September MESZ) zugestimmt. Den Termin hatten zuvor bereits Trump und der demokratische US-Präsident Joe Biden vereinbart, bevor Biden sich aus dem Rennen zurückzog und Harris nachrückte.
Trump hatte zwischenzeitlich jedoch als Alternative einen anderen Termin bei einem anderen Sender vorgeschlagen. Nun erklärte der Republikaner bei einer Pressekonferenz in seinem Anwesen Mar-a-Lago im Bundesstaat Florida, er wolle zu insgesamt drei Debatten gegen Harris antreten.
Sein Team habe mit zwei anderen Fernsehsendern Termine für den 4. September (nach deutscher Zeit 5. September) und für den 25. September (nach deutscher Zeit 26. September) vereinbart. Ob Harris auch diesen beiden Terminen zustimmt, war zunächst offen. Trump sagte weiter, auch eine Debatte der beiden Vizepräsidentenkandidaten, J.D. Vance und Tim Walz, sei geplant. Einen möglichen Termin dafür nannte er nicht.
Trump und Harris hatten sich in den vergangenen Tagen ein öffentliches Gezerre um einen Termin für ein TV-Duell geliefert und sich gegenseitig vorgeworfen, sich aus Angst vor dem jeweils anderen wegzuducken. Bei seiner Pressekonferenz in Mar-a-Lago griff Trump Harris einmal mehr scharf an, verunglimpfte sie als inkompetent und dumm und sagte unter anderem: „Sie ist nicht klug genug, eine Pressekonferenz zu geben.“ Mehr zum Trump-Auftritt lesen Sie hier.
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Capitol-Polizist macht Wahlkampf für Harris
21.35 Uhr: Dieser Coup lässt aufhorchen. Einer der Polizisten, die das Capitol vor dem Ansturm der Anhänger von Donald Trump geschützt haben, macht jetzt Wahlkampf für die Demokraten. Der frühere Capitol-Polizist Harry Dunn sagte dem Portal „Axios“, „unterm Strich bin ich da, um Donald Trump zu stoppen. Ich glaube, er ist die größte Bedrohung für unsere Demokratie.“ Dunn wies darauf hin, dass Trump wiederholt geschworen hat, die Randalierer vom 6. Januar zu begnadigen und „die Personen feiert, die uns angegriffen haben“.
Tim Walz mag Taylor Swift und Katzenmemes
8.21 Uhr: Tim Walz, Co-Kandidat von Kamala Harris, punktet bei den jungen Wählern. Er ist Musikfan und gilt als „Swiftie“. Die Fans der Sängerin sind hingerissen. Nun warten alle, ob Taylor Swift nach Ende ihrer Tour in Europa und nach Rückkehr in die USA eine Wahlempfehlung für das Team Harris/Walz abgibt. Hier lesen Sie, warum Taylor-Swift-Anhänger den Running Mate von Kamala Harris feiern und er Katzenmemes mag.
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„Gerede über ein Blutbad“ – Biden warnt vor Trump-Reaktion
8.14 Uhr: US-Präsident Joe Biden hat im ersten Interview nach seinem Rückzug aus dem Präsidentschaftswahlkampf vor den Folgen einer möglichen Wahlniederlage Donald Trumps gewarnt. Im Interview mit dem Sender CBS sagte er, dass er „überhaupt nicht zuversichtlich“ sei, dass es eine friedliche Machtübergabe geben werde, sollte Trump gegen die demokratische Kandidatin Kamala Harris verlieren.
Bereits 2020, nach der Niederlage gegen Joe Biden, erkannte der Republikaner das Wahlergebnis nicht an. Biden warnte in diesem Zusammenhang vor brisanten Äußerungen Trumps. „Er meint, was er sagt“, so der amtierende Präsident „Wir nehmen ihn nicht ernst. Er meint es so.“ Und wird noch konkreter: „Aber er meint es ernst mit all dem Gerede über ein Blutbad, wenn sie verlieren.“ Man könne sei Land nicht nur lieben, wenn man gewinnt, ergänzte Biden.
Nach der verlorenen Wahl der Republikaner 2020 kam es im Januar 2021 zum Sturm aufs Kapitol. Anhänger des noch amtierenden, aber abgewählten US-Präsidenten Trump griffen den Kongress der Vereinigten Staaten an. Dabei kamen fünf Menschen ums Leben. Trump hatte seine Anhänger Tage zuvor über Twitter aufgefordert: „Seid dort, es wird wild“.
Republikaner nehmen Tim Walz ins Visier
4.54 Uhr: Seit der Bekanntgabe, dass Tim Walz der Vizekandidat an der Seite von Kamala Harris ist, rückt der Gouverneur von Minnesota in den Fokus der Republikaner. Das Lager um Donald Trump hat gleich mehrere Angriffspunkte ausgemacht, dazu zählt auch Walz‘ Vergangenheit in der Nationalgarde und seine vermeintlich „linksradikale“ Politik als Gouverneur. Hier lesen Sie mehr zu dem Thema.
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Nächster Umfrageerfolg für Harris – Jetzt hängt alles von der „Blue Wall“ ab
3.56 Uhr: Neuer Umfrageerfolg für Kamala Harris. Laut einer Befragung der Marquette Law School liegt sie im Swing State Wisconsin aktuell vor Donald Trump. Eindrucksvoll ist jedoch, was die Zahlen noch verraten.
Laut einem Bericht der „Washington Post“ stellten die Demografen fest, dass Harris vor allem bei jüngeren und unabhängigen Wählern deutlich besser abschneidet, als wenn Joe Biden noch im Rennen wäre. Bei den Unter-30-Jährigen habe es so einen 16-Prozentpunkte-Shift gegeben. Heißt im Detail: Harris schnitt um elf Prozentpunkte besser ab als Biden, während Trump gleichzeitig fünf Prozentpunkte weniger einfahren würde.
Die „New York Times“ sieht in den drei wichtigen Swing States Wisconsin, Michigan und Pennsylvania aktuell ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Trump würde aktuell in Wisconsin führen, Harris in Michigan und Pennsylvania. Für die Demokraten sind die Staaten so entscheidend, weil sie zur sogenannten „Blue Wall“, der blauen Wand, gehören. Zu dieser gehören 18 Staaten, die zwischen 1992 und 2020 immer an die Demokraten fielen, außer 2016 beim Wahlsieg Trumps. Nur George Bush gelang es in diesem Zeitraum, Präsidentschaftswahlen für die Republikaner zu gewinnen, obwohl die blaue Wand geschlossen hinter den demokratischen Kandidaten stand.
Biden und Harris warnen vor Bedrohung der Demokratie durch Trump
3.53 Uhr: Joe Biden und Kamala Harris warnen vor einer Bedrohung durch Donald Trump für die Demokratie in den Vereinigten Staaten. Biden sagte in einem Interview mit dem Sender CBS vom Mittwoch auf die Frage, ob er einen friedlichen Machtwechsel im kommenden Jahr erwarte: „Wenn Trump verliert, bin ich mir überhaupt nicht sicher.“ Biden fuhr mit Blick auf Trump fort: „Er meint, was er sagt.“
Harris verwies derweil auf eine Äußerung Trumps, er werde nach einem Wahlsieg im November am „ersten Tag“ zum Diktator werden, und auf eine Äußerung des früheren Präsidenten über eine Außerkraftsetzung der Verfassung. „Jemand, der vorschlägt, dass wir die Verfassung der Vereinigten Staaten aufheben sollten, sollte nie wieder die Gelegenheit haben, hinter dem Siegel des Präsidenten der Vereinigten Staaten zu stehen“, sagte Harris bei einer Wahlkampfveranstaltung in Eau Claire im Bundesstaat Wisconsin. Sie rief die Menschen in den USA auf, das „Chaos, die Angst und den Hass“ abzulehnen.
Die News vom 7. August: Candystorm für Walz: Ex-Schüler feiern ihren Lehrer
11.53 Uhr: Kamala Harris‘ Vizepräsidentschaftskandidat Tim Walz erhält auch in den sozialen Medien viel Zuspruch: Mehrere seiner Schüler teilten auf X positive Erinnerungen an ihren ehemaligen Lehrer. So schrieb Noah Hobbs, dass er nur ein mittelmäßiger Schüler war, Walz ihn aber gefördert und zum lernen motiviert habe: „Ich weiß, dass ich heute nicht der wäre, der ich bin, wenn Herr Walz sich nicht die Zeit genommen hätte, aufrichtig mit mir in Kontakt zu treten und mir gezeigt hätte, dass ich genauso wichtig bin wie die Einserschüler“, schrieb Hobbs.
Whatever happens today or tomorrow with the #Veepstakes. I'm so dang proud of @Tim_Walz. I was a "C"ish student in high school (shocking, I know). Mr. Walz took the time to make sure that I was successful. Not only in his class but others. He made learning exciting pic.twitter.com/QaHO6BsoZO
— Noah Hobbs (@Hobbs_Duluth) August 5, 2024
Auch andere Schüler äußerten sich auf X positiv über Walz: „Er schaute nach mir. Er empfahl mir Bücher. Er ermutigte mich. Er betrachtete meine Gedanken als wertvoll. Mr. Walz war der Beste“, schrieb ein X-Nutzer.
Harris und Walz treten erstmals gemeinsam auf
0.40 Uhr: Kamala Harris ist erstmals als offizielle Präsidentschaftskandidatin aufgetreten. Es war zugleich der erste gemeinsame Auftritt mit ihrem „Running Mate“ Tim Walz.
Und das ausgerechnet in Philadelphia, dem Heimatstaat von Josh Shapiro, Gouverneur von Pennsylvania. Obwohl Shapiro als Topfavorit für den den Posten an der Seite von Harris galt und schließlich dem Gouverneur von Minnesota unterlag, hielt er vor heimischer Kulisse eine flammende Rede, in der er versprach, sich den „Hintern aufzureißen“, um dafür zu sorgen, dass Harris und Walz ins Weiße Haus einziehen.
Harris stellt „Coach“ Walz vor
Es folgte der Auftritt von Harris. Sie spulte ihr inzwischen bekanntes Programm ab – sie, die Staatsanwältin, gegen Trump, den Verbrecher. Doch dann ging es vor allem um ihren „Running Mate“, den sie dem Publikum vorstellte. Dabei spielte sie auch immer wieder auf Walz‘ Vergangenheit als Lehrer und Football-Coach an. „Er sah das Potenzial von Kindern, die es manchmal nicht einmal in sich selbst sahen“, so Harris und führte aus, Walz sei „die Art von Lehrer und Mentor, von der jedes Kind in Amerika träumt“. Er habe die Menschen zu „großen Träumen“ inspiriert und ihnen das Gefühl gegeben, „dass sie dazugehören“.
Harris hob das politische Profil von Walz hervor, betonte dabei unter anderem seine Unterstützung für Militärveteranen, Gewerkschaften, das liberale Abtreibungsrecht und striktere Waffengesetze.
Walz mit schmutziger Attacke auf Vance
Walz selbst sicherte sich bei seiner Rede immer wieder frenetischen Jubel. Wie CNN berichtet, hatte der Gouverneur während des Auswahlprozesses dem Team von Harris gesagt, dass er noch nie mit Teleprompter aufgetreten sei. Angeblich habe noch kurz vor dem Event in Philadelphia ein Training stattgefunden.
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Doch eine Unsicherheit ließ sich der 60-Jährige nicht anmerken. Vor allem seine Attacken auf Trumps Vizekandidaten J.D. Vance kamen beim demokratischen Publikum gut an. „Wie alle bodenständigen Leute, mit denen ich im Kernland aufgewachsen bin, hat J.D. hat in Yale studiert, seine Karriere von Milliardären aus dem Silicon Valley finanzieren lassen und dann einen Bestseller geschrieben, in dem er diese Gemeinschaft verunglimpft. Come on! Das ist nicht das, was Mittelamerika ausmacht“, rief er der Menge zu.
Und dann setzte er eine Spitze, die sogar im wahrsten Sinne des Wortes unter die Gürtellinie ging. „Ich muss euch sagen, ich kann es nicht erwarten, mit dem Typen zu debattieren. Vorausgesetzt natürlich, er ist bereit, von der Couch runterzukommen“, führte er mit einem breiten Grinsen aus, während die Menge johlte. Damit spielte er auf ein virales Gerücht über Vance an, wonach dieser in seinem Bestseller „Hillbilly Elegy“ darüber geschrieben hätte, dass er Sex mit seiner Couch gehabt habe. Ein Gerücht, was nicht stimmt, das aber immer wieder in Umlauf gebracht wird.
Substanzieller war da Walz‘ persönliche Geschichte, dass seine beiden Kinder Hope und Gus nur möglich waren durch künstliche Befruchtung. Jahrelang hätten er und seine Frau Gwen zuvor versucht, Kinder zu bekommen. Sein Kontrahent Vance hatte in einem früheren Interview über „kinderlose Katzen-Frauen“ hergezogen. Die Aufnahmen von damals bescherten Trumps „Running Mate“ einen kolossalen Fehlstart. Seine Beliebtheitswerte sind im Keller.
Trump bezeichnet Harris und Walz als linksradikales Duo
0.20 Uhr: Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat gegen seine demokratische Kontrahentin Kamala Harris und ihren frisch verkündeten Vizekandidaten Tim Walz ausgeteilt. „Das ist das linksradikalste Duo in der amerikanischen Geschichte“, schrieb der 78-Jährige auf seiner Online-Plattform Truth Social. „So etwas hat es noch nie gegeben und wird es auch nie wieder geben.“ Er bezeichnete Harris außerdem als „verrückt“ und nannte sie „Kamabla“. Trump hat es sich zur Angewohnheit gemacht, seinen politischen Gegnern teils beleidigende Spitznamen zu verpassen. Vizepräsidentin Harris betitelte er zuvor unter anderem als „Lügende Kamala“ und als „Kamala Crash“.
Obama lobt Entscheidung für Walz
0.14 Uhr: Der ehemalige US-Präsident Barack Obama hat Kamala Harris bei der Entscheidung für ihren Vizekandidaten die Wahl eines „idealen Partners“ attestiert. Tim Walz habe „nicht nur die Erfahrung, um Vizepräsident zu werden“, sondern „auch die Werte und die Integrität, um uns stolz zu machen“, ließ Obama über sein Büro mitteilen und hob die politischen Erfolge des Gouverneurs von Minnesota hervor.
Der Demokrat schlug außerdem den Bogen zur Integrität von Harris selbst. Die Wahl von Vizekandidaten sage viel über Präsidentschaftsbewerber aus, schrieb er: „Wählen sie jemanden, der unerfahren und polarisierend ist und unsere Spaltung noch vertiefen wird? Oder wählen sie jemanden, der das Urteilsvermögen hat, schwierige Entscheidungen zu treffen (...)?“
Damit schoss Obama verbal wohl indirekt auch in Richtung der republikanischen Gegenseite: Dort hat Präsidentschaftskandidat Donald Trump sich den 40 Jahre alten Senator J.D. Vance aus dem Bundesstaat Ohio als Vizekandidaten an seine Seite geholt
Die News vom 6. August: Schmutzkampagne vor Parteitag – Enthüllungen über Emhoff scheitern
15.56 Uhr: Nachdem die „Daily Mail“ exklusiv enthüllt hatte, dass Doug Emhoff, der Ehemann von Kamala Harris, in seiner ersten Ehe mit Kerstin Emhoff eine Affäre hatte, haben Emhoff und seine erste Frau der Nachricht den Wind aus den Segeln genommen. Der Ehemann der Vizepräsidentin reagierte am Samstag auf die Vorwürfe. Er sagte gegenüber CNN: „Während meiner ersten Ehe haben Kerstin und ich aufgrund meiner Handlungen einige schwere Zeiten durchgemacht. Ich habe die Verantwortung übernommen und in den darauffolgenden Jahren haben wir die Dinge als Familie aufgearbeitet und sind gestärkt daraus hervorgegangen.“
Er war von 1992 bis 2008 mit der Filmproduzentin Kerstin verheiratet und hat mit ihr zwei Kinder, Ella und Cole. Die „Daily Mail“ berichtete, dass die Trennung nach der Entdeckung einer Affäre erfolgte. In ihrer Stellungnahme ging Kerstin darauf nicht ein. „Doug und ich haben unsere Ehe vor vielen Jahren aus verschiedenen Gründen beendet,“ sagte sie der Washington Post. „Er ist ein großartiger Vater und ein guter Freund geblieben. Ich bin stolz auf unsere herzliche Patchwork-Familie, die Doug, Kamala und ich gemeinsam aufgebaut haben.“
Die Affäre endete Jahre bevor Emhoff und Harris zusammenkamen, berichtete CNN. Emhoff informierte Harris lange vor ihrer Hochzeit darüber. Die Affäre kam während des Überprüfungsverfahrens für die Vizepräsidentschaft im Jahr 2020 ans Licht, fügte CNN hinzu. Diese Enthüllung erfolgte wenige Wochen vor dem Parteitag der Demokraten und einen Tag, nachdem Harris genügend Delegiertenstimmen für die Präsidentschaftsnominierung erhalten hatte.
Votum beendet – Harris bekommt 99 Prozent der Stimmen
9.50 Uhr: Kamala Harris geht nach dem Abschluss der internen Abstimmung der US-Demokraten mit vollem Rückhalt in die Präsidentschaftswahl im November. Sie kam bei dem Votum auf 99 Prozent der rund 4500 abgegebenen Delegiertenstimmen, wie die Demokratische Partei mitteilte. Die Schwelle zur notwendigen Mehrheit für die Kandidatur hatte sie bereits am Freitag überschritten. Harris war bei dem digitalen Votum die einzige Anwärterin - ihre Nominierung muss jetzt noch von den Führungsgremien der Partei formal besiegelt werden.
Der Parteitag der Demokraten in Chicago steht vom 19. bis 22. August an. Die Kandidatenkür für die Präsidentschaftswahl hätte eigentlich dort stattgefunden, die Partei zog sie jedoch wegen Fristen für den Druck von Wahlzetteln in einigen Bundesstaaten vor. Über eine Online-Plattform konnten die Parteitagsdelegierten aus allen Bundesstaaten seit Donnerstag ihre Stimme abgeben. Zwar erreichte Harris bereits kurz darauf die Mehrheit, die Abstimmung lief aber noch bis Montagabend (Ortszeit; Mitternacht deutscher Zeit).
Online-Votum bei Demokraten beendet - Harris vor Nominierung
4.23 Uhr: Die Online-Abstimmung zur Nominierung von Kamala Harris als US-Präsidentschaftskandidatin der Demokraten ist zwar beendet, das Ergebnis aber bislang nicht veröffentlicht. Auch Stunden nach dem offiziellen Abschluss des parteiinternen Votums lag noch kein finales Resultat vor. Die Nominierung der amtierenden Vizepräsidentin Harris als Kandidatin für die Wahl im November gilt als Formalie: Sie war bei der digitalen Abstimmung die einzige Anwärterin. Die Schwelle für die notwendige Mehrheit der etwa 4000 Delegiertenstimmen überschritt Harris bereits am Freitag.
Duell um Vize-Posten an der Seite von Harris
4.03 Uhr: Inzwischen soll es ein Duell um den Platz an der Seite von Kamala Harris sein. Laut einem CNN-Bericht wird es entweder Josh Shapiro, Gouverneur von Pennsylvania, oder Tim Walz, Gouverneur von Minnesota. Eine finale Entscheidung sei aber noch nicht gefallen.
Dem Bericht zufolge soll die Entscheidung zunächst im engsten Zirkel bekanntgegeben werden. Nach den Plänen von Harris und ihrem Team soll erst kurz vor dem Wahlkampfauftritt in Philadelphia am Dienstag öffentlich verkündet werden, wer ihr Vizekandidat wird.
Ehefrau verteidigt Vance wegen „Katzen-Frauen“-Kommentar
0.32 Uhr: Der Vizepräsidentschaftskandidat der US-Republikaner, J.D. Vance, bekommt Schützenhilfe von seiner Ehefrau, nachdem ihn Äußerungen aus der Vergangenheit eingeholt haben. Man müsse die Aussagen ihres Ehemanns über „kinderlose Katzen-Frauen“ aus dem Jahr 2021 im Kontext verstehen, sagte Usha Vance dem konservativen Sender Fox News. Sie bezeichnete seine Wortwahl als „Witzelei“ und gab an, er habe damit ausdrücken wollen, „wie schwer es für Eltern in diesem Land sein kann und, dass es Gesetze gibt, die es noch schwerer machen“.
In einem Interview 2021 hatte der dreifache Vater führende demokratische Politikerinnen - darunter auch Vizepräsidentin Kamala Harris, die inzwischen selbst für das Weiße Haus kandidiert - als „kinderlose Katzen-Frauen“ bezeichnet, die unzufrieden mit ihrem Leben seien. Der Clip von damals tauchte nach seinem Aufstieg zu Trumps Vize wieder auf und verbreitete sich rasant. Es war nicht seine einzige Äußerung in diese Richtung. Seine Position, dass Kinderlose in einer Demokratie weniger zu sagen haben sollten, hat er in verschiedenen Varianten von sich gegeben, was bei vielen Amerikanerinnen und Amerikanern nicht gut ankommt.
Die News vom 5. August: Wer wird Harris‘ Vize? Mit diesen drei Kandidaten führte sie Gespräche
17.30 Uhr: Kurz vor der Bekanntgabe ihres Vizekandidaten für die Wahl im November hat sich die demokratische US-Präsidentschaftsanwärterin Kamala Harris Berichten zufolge mit potenziellen Kandidaten getroffen. Wie die „New York Times“ und andere US-Medien berichteten, führte die 59-Jährige am Wochenende in Washington Gespräche mit Senator Mark Kelly aus Arizona, Gouverneur Tim Walz aus Minnesota und Gouverneur Josh Shapiro aus Pennsylvania.
Harris will ihre Entscheidung zu Wochenbeginn verkünden. Neben Shapiro, Kelly und Walz werden noch drei weiteren Männern Chancen eingeräumt: Gouverneur J.B. Pritzker von Illinois, Gouverneur Andy Beshear von Kentucky und Verkehrsminister Pete Buttigieg.
Harris führt gegenüber Trump mit einem Prozentpunkt
8.34 Uhr: Die US-Vizepräsidentin und voraussichtliche demokratische Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris hat laut einer Umfrage Ex-Präsident Donald Trump überholt. Laut einer am Sonntag veröffentlichten Befragung von CBS News/YouGov hat Harris landesweit einen Vorsprung von einem Prozent vor Trump. In den für die Präsidentschaftswahl am 5. November ausschlaggebenden sogenannten Swing States liegen Harris und Trump demnach gleichauf.
US-Wahl 2024 – Die News vom 4. August: Harris will am Dienstag mit „Vize“ auf Tour gehen
22.10 Uhr: Die designierte demokratische Kandidatin und bisherige Vizepräsidentin Kamala Harris sucht für ihre Kampagne einen Tandempartner. Drei aussichtsreiche Bewerber will sie laut „New York Times“ am Sonntag in Washington treffen: Senator Mark Kelly aus Arizona, Gouverneur Tim Walz aus Minnesota und Gouverneur Josh Shapiro aus Pennsylvania.
Die Rede ist von einem „Chemietest“. Harris lege großen Wert darauf, dass die Chemie zwischen ihr und dem potenziellen US-Vizepräsidenten stimme. Es wird erwartet, dass sie bis Montag bekannt gibt, für wen sie sich entschieden hat und dass sie schon anderntags mit demjenigen eine Tour durch einige Swing States beginnt.
Umfrage: Harris und Trump in drei „Swing States“ gleichauf
21.52 Uhr: In den sogenannten Swing States Arizona, Michigan und Pennsylvania liegen Kamala Harris und Donald Trump nach einer Umfrage von YouGov im Auftrag des TV-Senders CBS News gleichauf. Landesweit liegt die Demokratin vor. In Wisconsin und Georgia liegt sie jedoch knapp hinter Trump, so CBS News.
„Dumm“, „Niedriger IQ“ – Trump zündet nächste Stufe gegen Harris
8.34 Uhr: Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat seine demokratische Kontrahentin Kamala Harris als „dumm“ beschimpft. „Sie hat einen wirklich niedrigen IQ“, behauptete der frühere US-Präsident bei einem Wahlkampfauftritt in Atlanta im Bundesstaat Georgia. Trump verunglimpfte die amtierende Vizepräsidentin und demokratische Präsidentschaftsanwärterin als „Verrückte“ und als „radikalen linken Freak“.
Der Republikaner verglich Harris mit dem Senator Bernie Sanders, der sich selbst in der Vergangenheit um die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten beworben hatte und für sehr linke Positionen steht. „Sie ist schlimmer als Bernie Sanders. Sie ist wie Bernie Sanders, aber nicht so klug“, spottete er. „Sie ist eine dumme Version von Bernie Sanders, und sogar noch weiter links als er.“
Trump überzieht seine Gegner standardmäßig mit üblen Beschimpfungen. Er hat in der Vergangenheit auch schon mehrere Personen in Bezug auf ihren angeblichen niedrigen Intelligenzquotienten verunglimpft und sich selbst wiederum als „geistig sehr stabiles Genie“ bezeichnet.
Dass er aktuell die Tonart gegenüber seiner Kontrahentin bei der Präsidentenwahl im November verschärft, dürfte auch damit zu tun haben, dass Harris derzeit einigen Schwung im Wahlkampf hat. Sie erzielt momentan hohe Spendeneinnahmen und schneidet in ersten Umfragen gegen Trump besser ab als US-Präsident Joe Biden, der ursprünglich gegen den Republikaner antreten wollte, aber auf Druck seiner Partei hin aus dem Rennen ausstieg.
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