Berlin. Die Klimaaktivisten haben sich in der Nacht Zugang zum Flughafen verschafft. Erst vor kurzem hatte die Gruppe ähnliche Aktionen gestartet.

Die Letzte Generation hat erneut einen Flughafen blockiert. In der Nacht zu Donnerstag haben Mitglieder der Letzten Generation gegen 0 Uhr das Gelände des Flughafens Leipzig/Halle betreten. Das zeigen Bilder, die unserer Redaktion vorliegen.

Die Klimaaktivsten teilten die Aktion selbst in der Nacht mit. Einem Flughafensprecher zufolge musste der Frachtflugbetrieb ab etwa 00.30 Uhr für rund drei Stunden eingestellt werden. Am Morgen hieß es, eine von zwei Start- und Landebahnen sei für den Betrieb freigegeben.

Leipzig-Halle: Polizeihubschrauber kreist über Flughafen

Auf Radarbildern war in der Nacht der Einsatz eines Hubschraubers der Bundespolizei zu erkennen, der über dem Flughafen kreiste. 

Bei den Passagierflügen könne es aufgrund des andauernden Polizeieinsatzes anfangs zu Verzögerungen kommen, sagte der Flughafensprecher. Laut Flugauskunft konnten jedoch alle geplanten Flüge am Morgen starten – wenn auch mit etwas Verspätung. Die erste Ankunft wurde von 9.10 Uhr auf 9.24 Uhr verschoben. 

In einem Beitrag der Gruppe auf der Plattform X heißt es: „Betroffen von der heutigen Blockade ist vor allem der Frachtverkehr - für diesen wird das Nachtflugverbot ausgesetzt.“

„Bali-Flieger“ Yannick Seuthe bei Aktion mit dabei

Unter den Aktivisten waren erneut Blockierer, die schon in der vergangenen Woche in Frankfurt am Main den Flugverkehr unterbrochen haben – darunter der „Bali-Flieger“ Yannick Seuthe (25) und ein Aktivist, der sich Charlee nennt. Ein Video zeigte zudem, wie mindestens einer der Aktivisten in geringem Abstand zu einem Flugzeug saß. 

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Seuthe ist auch unter dem Spitznamen „Bali-Flieger“ bekannt, weil der Klimaaktivist 2023 einem Prozess fernblieb, da er nach Bali verreist war – mit dem Flugzeug.

Letzte Generation: Blockade ist Teil der Kampagne „Öl tötet“

Die Blockade in Leipzig fand im Rahmen der internationalen Kampagne „Öl tötet“ statt. Dabei handelt es sich um einen internationalen Aufstand zur Abschaffung fossiler Brennstoffe. Die Forderung der Kampagne lautet ähnlich wie jene, die die Letzte Generation in den vergangenen Jahren stellte: Die Regierungen sollen bis Ende des Jahres 2030 aus Öl, Gas und Kohle aussteigen.

Seit vergangenem Mittwoch läuft die Kampagne und seither haben sich die Klimaaktivisten immer wieder Zugang zu Flughäfen verschafft. Vergangene Woche blockierten sie zunächst den Flughafen Köln/Bonn, am Tag danach das internationale Drehkreuz Frankfurt am Main. Der Flughafen Leipzig/ Halle ist nach eigenen Angaben das viertgrößte Drehkreuz für Luftfracht in Europa, jährlich werden rund 1,4 Millionen Tonnen Fracht abgefertigt.