Berlin. Aus Versehen hat die Innenministerin laut Berichten den YouTube-Auftritt der Modemarke Chanel verboten. Treffen sollte es eigentlich andere.

Der Duft hat eine blumige und warme Aura. Es ist die Note einer „selbstbestimmten Frau mit starker Ausstrahlung“, wie die legendäre Modefirma Chanel in ihrer Werbung für das neue Parfüm „Gabrielle“ verspricht. Fast 2,6 Millionen Abonnenten können das Werbevideo auf YouTube verfolgen. Was sie jedoch nicht wissen können: Der Kanal der französischen Luxusmarke ist, streng genommen, verboten, wie der „Welt“-Journalist Lennart Pfahler auf X postet.

Sagen wir es mal so: Eine Frau wollte eine politische Duftmarke setzen und hat das „Islamische Zentrums Hamburg“ verboten, selbstredend auch den Internetauftritt des Vereines. Allerdings haben sich die Beamten von Innenministerin Nancy Faeser (SPD) vertippt. Statt Channel, englisch für Kanal, haben sie Chanel in die ministerielle Verfügung geschrieben. Ein „N“ weniger. Kleine Änderung, große Folgen.

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Nach dem peinlichen Versehen bemüht sich Faeser Apparat um Schadensbegrenzung. Offenbar soll die Verfügung schnell korrigiert werden. Der Channel des inzwischen verbotenen Vereins war zunächst noch offen. Allerdings ist das aktuellste Video vier Jahre alt und verzeichnete gerade mal 70 Abrufe.

Der Kanal der legendären französischen Modefirma Chanel auf YouTube läuft natürlich auch noch. Trotz der politischen Duftmarke der „selbstbestimmten Frau mit starker Ausstrahlung“. SPD-Politikerin Faeser dürfte darüber nicht sonderlich amüsiert sein. Sie den trägt den Imageschaden, für den politischen Schaden braucht die Sozialdemokratin nicht zu sorgen.

Nicht Chanel, der Channel des Islamischen Zentrums Hamburg (IZH) sollte verboten werden.
Nicht Chanel, der Channel des Islamischen Zentrums Hamburg (IZH) sollte verboten werden. © DPA Images | Daniel Bockwoldt