Washington. Usha Vance, die Frau des republikanischen Vize-Präsidentschaftskandidaten J.D. Vance, steht erstmals im Rampenlicht. Ob ihr das gefällt, ist nicht ganz klar.

Mitte Juli hatte Präsidentschaftskandidat Donald Trump J.D. Vance als seinen Vize vorgestellt. Seither holen den 40-Jährigen Aussagen über seine Vergangenheit ein, unter anderem sexistische Aussagen über kinderlose Frauen. In einem Interview vor rund drei Jahren hatte der dreifache Vater führende demokratische Politikerinnen, darunter auch Vizepräsidentin und Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris, als „kinderlose Katzen-Frauen” bezeichnet, die unzufrieden mit ihrem Leben seien.

Der Kritik entgegnet der dreifache Vater allerdings nicht alleine: Denn niemand Geringeres als seine einst medienscheue Frau Usha Vance verteidigt ihn nun. Im nationalen Rampenlicht stand sie erstmals vor einem Monat, als ihr Mann per Ruf-Akklamation von den rund 2400 Delegierten des Republikaner-Parteitages in Milwaukee zum Vize-Präsidentschaftskandidaten an der Seite Trumps gekürt wurde. Über das Gesicht der hoch dotierten Prozess-Bevollmächtigten einer bekannten Kanzlei in San Francisco huschte damals ein Lächeln – der Gedanke, „Second Lady“ der Vereinigten Staaten werden zu können, nahm erstmal Form an.

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Vor zehn Jahren wählte Usha Vance noch die Demokraten

Aufgewachsen ist die 38-Jährige im südkalifornischen San Diego. Chilukuri und Vance kamen beim Jura-Studium an der Elite-Universität Yale zusammen. Sie sind seit zehn Jahren verheiratet, leben in Cincinnati/Ohio, und haben drei Kinder: Ewan, Vivek und Mirabel. 

Usha Vance hatte mit Geschichte, Philosophie und Jura klassische akademische Abschlüsse, die sie zu renommierten Jobs führte. Sie arbeitete für den Vorsitzenden Richter am Supreme Court, John Roberts, wie für dessen Kollegen Brett Kavanaugh, als er noch an einem untergeordneten Berufungsgericht saß. Vor zehn Jahren wählte Usha Vance noch die Demokraten, zuletzt war sie als Republikanerin registriert. 

Usha Vance hat die kometenhafte politische Karriere ihres Mannes, die ohne die finanzielle Wahlkampf-Hilfe des Silicon-Valley-Milliardärs Peter Thiel und der Fürsprache Donald Trumps nicht möglich gewesen wäre, bisher stets aus dem Hintergrund unterstützt. Als Vance für den Senat kandidierte, sei das, weil alles ganz neu und anders war, ein „Schock“ für sie gewesen, sagte sie einem Reporter. 

Weitere prominente Einwanderer-Biographie

Ab sofort werden die Medien-Scheinwerfer sie erfassen und das Leben einer weiteren prominenten Einwanderer-Biographie unters Mikroskop legen. Dass sie davon nicht unbedingt begeistert ist, wurde kürzlich in einem der ersten Fernseh-Interviews deutlich: „Ich bin nicht bereit, irgendetwas in unserem Leben im Moment zu verändern. Aber ich glaube an J.D. und ich liebe ihn wirklich. Wir werden einfach sehen, was mit unserem Leben passiert.“

Wenn die Wähler es wollen, ist ab Januar 2025 das gediegene Naval Observatory im Nordwestens Washingtons, traditionell die Residenz der Nr. 2 im Staat, ihr Zuhause.