Düsseldorf. Engländer, die nachts in Gelsenkirchen stranden, soll es nicht mehr geben. Der NRW-Verkehrsminister kündigt diese Nachbesserung an.
NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer (Grüne) hat nach zahlreichen Beschwerden von englischen Fußball-Fans Nachbesserungen im Öffentlichen Nahverkehr für EM-Touristen angekündigt. „Dass Fans stundenlang am Bahnsteig auf Züge warten müssen, ist nicht in Ordnung. Die Verkehrsunternehmen und Aufgabenträger müssen für die nächsten Spiele schnellstens nachsteuern“, sagte Krischer unserer Redaktion.
Offenbar gebe es „einen Nachsteuerungsbedarf bei den spät stattfindenden Spiele um 21 Uhr“, so der Minister. Für die Gäste in NRW solle das Spiel und das Erlebnis im Mittelpunkt stehen. Nach den Pendlerproblemen am vergangenen Sonntagabend infolge der Partie England gegen Serbien in der Schalke-Arena seien „Verbesserungen für die nächsten Spiele in Gelsenkirchen auf den Weg gebracht“ worden, hieß es im Verkehrsministerium. So sei ein zusätzlicher nächtlicher Verstärkerzug Richtung Düsseldorf/Köln in Planung, „um längere Zugpausen und unnötig lange Aufenthalte der Fans am Bahnhof in Gelsenkirchen für die kommenden Spieltage zu vermeiden“.
Zusatzzug für EM-Fans aus dem Ruhrgebiet Richtung Köln geplant
Krischer betonte, dass die Gesamtbilanz des Öffentlichen Nahverkehrs (ÖPNV) trotz der gewaltigen logistischen Herausforderung durch Tausende EM-Besucher positiv sei. Es gebe sogar freundliches Feedback etwa zu Ansprache und Fahrgastinformationen in verschiedenen Sprachen. Einzelne Pannen oder Verspätungen ließen sich nie ganz vermeiden.
Englische Fans hatte insbesondere in den Sozialen Netzwerken ihrem Ärger über den schleppenden Abtransport aus Gelsenkirchen am Sonntagabend Luft gemacht. Es kursierten Videos, die Menschenmassen vor der Arena zwei Stunden nach Schlusspfiff zeigen sollen. Zudem seien etliche Fans in der Nacht zum Montag am Gelsenkirchener Hauptbahnhof gestrandet, weil die Weiterfahrt nach Düsseldorf nicht mehr möglich war. Tausende EM-Touristen aus unterschiedlichen Nationen haben in der Landeshauptstadt oder in Köln Quartier bezogen und fahren von dort mit dem ÖPNV zu den Spielstätten.