Düsseldorf. Die OB-Wahlen in NRW gehen in die entscheidende Phase. Jetzt gibt's eine Online-Plattform, wo Bürger die Kandidaten öffentlich löchern können.

Einen Monat vor der Wahl der Bürgermeister und Landräte in knapp der Hälfte der NRW-Kommunen sollen die Kandidaten online Farbe bekennen. Auf dem Portal „abgeordnetenwatch.de“ können Bürger vor allem den Oberbürgermeister-Kandidaten öffentlich Fragen stellen. Mitarbeiter moderieren den Dialog und achten darauf, dass keine Beleidigungen oder intime Fragen freigeschaltet werden.

Aktion gegen sinkende Wahlbeteiligung

Die Vereine Mehr Demokratie und abgeordnetenwatch.de haben die Initiative am Donnerstag vorgestellt. Damit wolle man auch der befürchteten niedrigen Wahlbeteiligung am 13. September entgegenwirken.

Eingeschlossen in das Online-Angebot der 70 Kandidaten sind alle, die für das Amt des OB ins Rennen gehen. Der OB wird gewählt in Bochum, Bonn, Essen, Herne, Köln, Krefeld, Leverkusen, Mülheim an der Ruhr, Münster, Oberhausen, Solingen und Wuppertal. Außerdem sind die Profile der Kandidaten für das Bürgermeisteramt in Neuss auf dem Portal vertreten. Damit decke man ein Gebiet mit rund vier Millionen Einwohnern in NRW ab, sagte Projektleiter Roman Ebener.

Antworten sind einsehbar - und schaffen  politische Transparenz

Zu jedem Kandidaten gibt die Plattform kurze Auskünfte, etwa zu Beruf und Wohnort. Ihre öffentlichen Antworten könnten dem Wähler dann helfen, sich gezielt aus erster Hand zu informieren und zu prüfen, welcher Politiker mit welchen Positionen am besten zu ihm passt.

Am 13. September werden in 12 Städten die Oberbürgermeister, in 156 kreisangehörigen Gemeinden wie Witten die Bürgermeister und in 11 Kreisen die Landräte neu bestimmt. In den anderen NRW-Kommunen waren die Chefsessel in den Rathäusern bereits 2014 neu besetzt worden.