Auch frühere Päpste haben, wie nun Franziskus, die Mafie gegeißelt. Wahrgenommen wurde das nicht wirklich. Bei Papst Franziskus ist das anders: Er nutzt seine Popularität mit starken Gesten und unmissverständlicher Eindeutigkeit.
Als Papst Johannes Paul II. 1993 bei seinem Besuch in Sizilien das Morden der Mafia geißelte und zur Umkehr aufrief, folgte die Antwort zwei Monate später: Vor der Basilika San Giovanni in Lateran ging eine Bombe hoch. Auch Benedikt XVI. hat sich gegen die Mafia gestellt, doch wirklich wahr genommen wurde das nicht.
Bei Papst Franziskus ist das anders. Er nutzt seine Popularität mit starken Gesten und einer unmissverständlichen Eindeutigkeit, die man aus dem Vatikan so nicht kannte: Einen Platz im Himmel kann man sich nicht kaufen. Wer nicht umkehrt, hat keine Aussicht auf Vergebung. Franziskus will die unheilige Allianz so mancher Kirchengemeinde, die vom Geld der Mafia profitiert, beenden. Er stellt sich damit an der Seite mutiger Priester, von denen viele ihr klares Bekenntnis gegen die Gangster mit dem Leben bezahlten. Wenn seine Kirche ihm folgt, was keineswegs sicher ist, ist dieser Kampf endlich nicht mehr aussichtslos.