Essen. Unruhige Kinder werden nicht richtig untersucht – und trotzdem mit starken Medikamenten behandelt, belegt die Studie der Ruhr-Uni Bochum. Man muss so etwas verurteilen – ja, und doch ist es so einfach nicht.
Denn die Krankheit ADHS – das Zappelphilipp-Syndrom – ist nur schwer zu erkennen. Man kann nicht einfach Blut abnehmen und weiß Bescheid.
Es sind viele psychologische Tests nötig. Das dauert. Aber diese hyperaktiven Kinder, die außer sich geraten können, die sich und andere in Gefahr bringen können, brauchen sofort Hilfe.
Leider zeigt die Studie, dass diese starken Mittel viel zu oft verabreicht werden. Vor allem an Jungen. Sollte es wirklich so sein, dass unsere Grundschulen vor allem Mädchenschulen sind? Wo jede Rauferei gleich als krankhaft eingestuft wird?
Vielleicht sind das Vorurteile. Es wäre schön. Auch zu wissen, dass für Lehrer die schnelle Pille nicht der einzig richtige Weg ist.
Lehrer wollen nichts Böses für das Kind. Im Gegenteil: Sie wollen, dass das Kind mitkommt, dass es Spaß an der Schule hat. Aber auch – verständlich – dass es die Mitschüler nicht stört.
Im Grunde wollen alle das Beste für das Kind. Die Pille ist es nur in Ausnahmefällen.