Dortmund..
Nach den Gewalt-Exzessen von Hooligans in Köln und dem von Schalke verhängten Hausverbot gegen Hunderte BVB-Fans fürchten Verantwortliche von BVB und Schalke sowie die Polizei um die Sicherheit beim Revierderby am 25. März. Der Plan, das Spiel ganz ohne Schalke-Fans auszutragen, wurde gestern allerdings aufgegeben. Man werde das Verhalten beider Anhängerschaften beim Derby genau beobachten, teilte der FC Schalke mit. Ein „Weiter so“ werde es nach den jüngsten Ausschreitungen nicht geben.
Polizisten fordern einen früheren Anstoß um 18 statt um 20 Uhr. „Der Abendtermin ist nicht gut. Dunkelheit erschwert unsere Arbeit bei einem Hochrisikospiel“, sagte Arnold Plickert, NRW-Chef der Polizeigewerkschaft GdP, dieser Zeitung. Er fordert einen Null-Toleranz-Kurs: „Jeder Gewalttäter, der nicht zum Spiel reisen kann, erleichtert unsere Arbeit.“ In einer Stellungnahme von gestern Abend erklärte die Polizei Dortmund, sie bedaure es sehr, dass Schalke „nicht auf Gästekarten verzichtet als Zeichen gegen Gewalt beim Fußball“. Entgegen entsprechender Berichterstattung sei beim gestrigen Treffen von Schalke-, BVB- und Polizeivertretern „ausdrücklich nicht das Thema Gästekartenkontingent erörtert“ worden.
Gewerkschafts-Chef Plickert fordert Meldeauflagen für Gewalttäter, gegen die ein Hausverbot ausgesprochen wurde oder die als Intensivtäter bekannt sind. Sie sollten sich vor dem Derby in einer Gelsenkirchener Wache melden müssen. Plickert plädiert auch für „Betretungsverbote“: „Personen mit Stadionverbot müssten mehrere Stunden vor und nach dem Spiel einen Mindestabstand zum Stadion einhalten. Eine solche ,Bannmeile’ könnte bis in die Dortmunder City ausgedehnt werden.“
Die Gewalt im Umfeld von Fußballspielen wird nach Einschätzung der GdP extremer. „Früher flogen nur die Fäuste. Heute tragen die Schläger Quarzhandschuhe, Baseball-Schläger und Gebiss-Schutz. Wir müssen an die 4000 Rädelsführer ran“, so Plickert. Er unterstützt die Pläne von NRW-Innenminister Ralf Jäger, eine Intensivtäter-Datenbank anzulegen.
Marco Blumberg, Vorsitzender der BVB-Fanabteilung, kritisierte Stadionverbote als Strafe. Sie ließen sich gar nicht überwachen. Schalke-Sprecher Thomas Spiegel verteidigte den Ausschluss von 500 BVB-Anhängern aus der Arena bis zum Jahr 2019. „Wir wollen den Auftritt einer Gruppe von Gästefans mit angemessenen Mitteln sanktionieren.“