Düsseldorf. Die Silvester-Übergriffe in Köln werden im NRW-Landtag von einem Untersuchungsausschuss durchleuchtet. Prominenteste Zeugin: Ministerpräsidentin Kraft

Der Skandal um massenhafte Übergriffe auf Frauen in der Silvesternacht in Köln wird von einem Parlamentarischen Untersuchungsausschuss (PUA) im NRW-Landtag durchleuchtet werden. Auf Antrag von CDU und FDP soll der Landtag den Ausschuss bereits am 27.Januar einsetzen, um Ursachen für den missglückten Polizeieinsatz zu ermitteln. Als prominenteste Zeugin wird Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) gehört werden.

CDU-Landeschef Armin Laschet begründete den PUA mit dem „sehr begrenzten Aufklärungsinteresse der Landesregierung“. FDP-Landeschef Christian Lindner kritisierte, dass Innenminister Ralf Jäger (SPD) die Schuld für die Versäumnisse allein der Kölner Polizei angelastet habe, „um seine Haut zu retten“. Zeugen und Akten müssten klären, ob strukturelle Defizite den Kölner Skandal überhaupt erst möglich gemacht hätten.

Inzwischen haben 793 Personen Strafanzeige wegen sexueller Belästigung und Diebstahls gestellt. Die Polizei geht davon aus, dass die meisten Täter nordafrikanischer oder arabischer Herkunft waren. (goe/tobi)