Düsseldorf.. Es gibt 40 Prozent weniger geförderte Wohnungen in Nordrhein-Westfalen als noch vor zehn Jahren. Zuschüsse für viele Investoren zu niedrig. Der Mieterbund warnt vor weiteren Kürzungen von Fördermitteln.

Die Zahl der Sozialwohnungen in NRW ist in den letzten zehn Jahren um 40 Prozent auf 544.000 gesunken. Die Landesregierung konzentriert daher die Fördermittel für sozialen Wohnungsbau vor allem in Städten mit einem engen und teuren Wohnungsmarkt – wie Köln und Düsseldorf.

Doch auch in anderen Regionen wünscht man sich mehr Anreize für den Sozialwohnungsbau: Gert Huesmann, Chef der Wohnbau in Dinslaken, sagte der NRZ: „Immerhin haben wir noch für 22 Prozent unserer knapp 5800 Wohnungen eine Mietpreisbindung - und nur deshalb haben wir einen Mieten-Schnitt von 4,59 pro Quadratmeter. Wäre die Förderung attraktiver, würden mehr Investoren zugreifen. Freifinanzierte Wohnungen mit 8 Euro pro qm können sich viele nicht mehr leisten.“

Grund für den Rückgang der Sozialwohnungen: Die Preis- und Belegungsbindungen aus den 1950er bis 1970er-Jahren laufen aus.

Der Staatssekretär im NRW-Bauministerium, Gunther Adler, sieht indes ein ausreichendes Angebot an preisgünstigen Wohnungen in den meisten Landesteilen, daher rechnet er nicht mit allgemein drastischen Mietpreissteigerungen. In Städten mit wachsenden Einwohnerzahlen sei die Entwicklung aber „problematisch“, sagte Adler.

Mieterbund warnt vor weiteren Kürzungen

Dieses Jahr stellt NRW 850 Millionen Euro Förderdarlehen für den sozialen Wohnungsbau zur Verfügung. Dabei konzentriert das Land die Mittel auf den Mietwohnungsbau für Haushalte mit geringem Einkommen und auf die energetische Sanierung von Sozialwohnungen. Beim Bauverein Friemersheim (Duisburg) glaubt man indes nicht, dass kurzfristig mehr Sozialwohnungen geschaffen werden können: „Das geht erst nach einem Anlauf von drei, vier Jahren“, sagt Vorstand Dietmar Vornweg. Wichtig sei, dass sich die Baugesellschaften ihre Mieter aussuchen könnten.

Der Mieterbund warnte vor weiteren Kürzungen der Fördermittel. Dagegen sieht das Institut der deutschen Wirtschaft im sozialen Wohnungsbau „wegen geringer Treffsicherheit“ keine Lösung.