Mossul/Kairo. Anfang März zerstörten IS-Dschihadisten die mehr als 3000 Jahre alte Ruinenstadt Nimrud. Nun hat die Terrormiliz ein Video ins Netz gestellt.
Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hat ein Video ins Netz gestellt, das die Zerstörung von Teilen der alt-assyrischen Ruinenstadt Nimrud im Süden von Mossul zeigt. Darauf ist zu sehen, wie IS-Dschihadisten mit Bulldozern, Presslufthämmern und Fräsen über mehr als 3000 Jahre alte Reliefs herfallen. "Wo auch immer wir ein Stück unser eigen nennen, werden wir alle Zeichen und Symbole der Götzendienerei auslöschen", sagt einer der IS-Milizionäre in die Kamera.
Dieser Akt von religiös motiviertem Vandalismus hatte sich bereits Anfang März ereignet. Das irakische Altertumsministerium hatte damals darüber berichtet.
Nimrud ist eine bedeutende assyrische Ruinenstätte knapp 40 Kilometer südlich der vom IS besetzten Stadt Mossul. Nimrud wurde um 1270 v. Chr. gegründet und war zeitweilig die Hauptstadt Assyriens. Der Name der Stadt leitet sich vom biblischen König Nimrod ab. Ausgrabungen brachten im 19. und 20. Jahrhundert Festungsruinen, Tempelanlagen, Obelisken und reich verzierte Reliefs hervor.
IS will Kulturdenkmäler aus vor-islamischer Zeit vernichten
Der IS bekennt sich zu einer extremistischen Auslegung des sunnitischen Islam. Unter anderen wird das sogenannte "Bilderverbot" des Koran - die Unzulässigkeit der Abbildung von Menschen und Tieren - derart radikal interpretiert, dass Kulturdenkmäler aus vor-islamischer Zeit grundsätzlich zur Vernichtung freigegeben sind. (dpa)