Düsseldorf. Die politische Zukunft von Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) ist offenbar entschieden. Bundeskanzlerin Angela Merkel und Schavan werden um 14 Uhr im Kanzleramt in Berlin ein Statement abgeben. Die Ministerin hatte alle Plagiatsvorwürfe bestritten und Klage gegen den Universitätsbeschluss angekündigt.

Über das politische Schicksal der in eine Plagiatsaffäre verstrickten Bildungsministerin Annette Schavan ist offenbar eine Entscheidung gefallen. Die Bundesregierung kündigte an, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel und Schavan um 14 Uhr gemeinsam vor die Presse treten. Merkel hatte sich nach der Aberkennung von Schavans Doktortitel durch die Universität Düsseldorf nicht klar zur politischen Zukunft der Ministerin geäußert, mit der sie ein besonders enges Vertrauensverhältnis verbindet. Nach Abschluss des EU-Gipfels in Brüssel hatte sie am Freitag lediglich ein Gespräch mit Schavan angekündigt.

Die Ministerin, die alle Plagiatsvorwürfe bestreitet und Klage gegen den Universitätsbeschluss angekündigt hat, war am Freitagabend von einer Dienstreise aus Südafrika zurückgekehrt. Nach ihrer Ankunft in Berlin hatte sie sich im Fonds ihres Dienstwagens eine Jacke über den Kopf gehalten, um sich vor dem Blitzlichtgewitter der Fotografen zu schützen.

Johanna Wanka
und Peter Hintze als mögliche Nachfolger im Gespräch

Als mögliche Nachfolger Schavans wurden zuletzt die CDU-Politiker Johanna Wanka
und Peter Hintze genannt: Die 62 Jahre alte Wanka hat als Bildungs- und
Wissenschaftsministerin in Brandenburg und Niedersachsen vielfältige Fach- und
Führungserfahrung gesammelt. Sie genießt parteiübergreifend Anerkennung. Der
ebenfalls 62 Jahre alte Hintze ist zurzeit Parlamentarischer Staatssekretär im
Wirtschaftsministerium und Koordinator der Bundesregierung für die Luft- und
Raumfahrt. (rtr/dpa/dapd)