Berlin/München. Ex-Innenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) sorgt sich um christliche Flüchtlinge. Er will für sie einen besonderen Schutz in Flüchtlingsheimen.
Unions-Fraktionsvize Hans-Peter Friedrich (CSU) verlangt einen besonderen Schutz christlicher Flüchtlinge, die sich in Unterkünften in Deutschland bedroht fühlen. "Wer als Christ vor islamischen Terroristen flieht, um Schutz in unserem Land zu finden, darf in den Flüchtlingsunterkünften nicht neuen Diskriminierungen und Schikanen ausgesetzt werden", sagte der frühere Bundesinnenminister der Tageszeitung "Die Welt" (Montagsausgabe): "Jeder Christ, der sich in unseren Flüchtlingsunterkünften bedroht fühlt, sollte das Recht haben, getrennt untergebracht zu werden."
Der CSU-Politiker nannte es "eine naive bis ignorante Sichtweise", darauf zu hoffen, "dass jeder, der die deutsche Grenze überquert, plötzlich vom Geist der abendländischen Toleranz erfüllt ist". "Wir haben als christliches Abendland die Verpflichtung, den verfolgten Christen beizustehen", sagte Friedrich, der der evangelischen Kirche angehört.
EKD-Vorsitzender will "nichts romantisieren"
Unterdessen unterstrich der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, in der "Süddeutschen Zeitung" (Montagsausgabe), dass die im Grundgesetz verankerten Regeln des Zusammenlebens unter den Flüchtlingen durchgesetzt werden müssen. Ohne sich konkret auf die Lage der Christen zu beziehen, sagte er, man dürfe nichts romantisieren: "Die Menschen bringen die Prägungen und auch Konflikte ihrer Heimat mit, sie haben mitunter andere Frauenbilder, auch einige ein anders Verständnis von Familie und Sexualität."
Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, forderte eine bessere Unterbringung der Flüchtlinge. "Dass es Gewalt gibt, wenn traumatisierte Menschen unterschiedlicher Herkunft in überfüllten Einrichtungen leben müssen, liegt nahe", sagte er der "Süddeutschen Zeitung". (epd)