Berlin. Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) schätzt, dass im Laufe des Kita-Jahres 2013/14 wohl knapp über 813.000 Betreuungsplätze für Kinder unter drei Jahren geschaffen sein werden. Der Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz für ein- und zweijährige Kinder tritt am 1. August in Kraft.

Die Länder werden nach Einschätzung von Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) zum 1. August ausreichend Kita-Plätze für Kinder unter drei Jahren zur Verfügung stellen können. Schröder bezog sich am Donnerstag in Berlin auf Zahlen von Ende Juni, welche die Länder dem Ministerium gemeldet hatten. Schröder rechnet daher nicht mit einer Klagewelle wegen fehlender Kita-Plätze.

Nach den Zahlen werden im Laufe des kommenden Kita-Jahres 2013/14 knapp über 813.000 Betreuungsplätze für ein- und zweijährige Kinder geschaffen sein, gut 30.000 Plätze mehr als die veranschlagten 780.000. Diese Möglichkeiten zur Betreuung werden also teilweise erst im Verlauf des Kita-Jahres zur Verfügung stehen. Dennoch geht die Bundesministerin davon aus, dass zum Stichtag 1. August "zahlenmäßig nahezu ausreichend Kita-Plätze real in Betrieb sein werden".

Der Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz für ein- und zweijährige Kinder tritt am 1. August in Kraft. Für Kinder ab drei Jahren gibt es bereits einen solchen Rechtsanspruch.

NRW legt um zehn Prozent zu

Das Statistische Bundesamt in Wiesbaden meldete zuvor, dass zum Stichtag 1. März rund 597.000 Kinder unter drei Jahren in einer Kita oder von Tageseltern betreut wurden. Die Zahl der Kleinkinder unter drei Jahren, die in Kitas betreut werden, ist gegenüber dem Vorjahr bundesweit um 6,6 Prozent gestiegen. Schröder hob hervor, dass diese Zahlen nicht den aktuellen Ausbaustand wiedergäben. Die Statistiker zählten nicht die real vorhandenen Plätze, sondern die Kinder, die zum Zeitpunkt 1. März "in einer öffentlich geförderten Kinderbetreuung waren".

Die Entwicklung der Anzahl der betreuten Kinder fiel laut Statistik im Ländervergleich unterschiedlich aus: Knapp zweistellige Zuwachsraten gegenüber dem Vorjahr gab es in Bremen (10,1 Prozent), Hamburg (10,4 Prozent), Niedersachsen (10,6 Prozent), Nordrhein-Westfalen (10,1 Prozent) und im Saarland (11,1 Prozent).

Großteil der Eltern nutzt Tagesbetreuung in Einrichtungen

Die meisten Eltern von Kindern unter drei Jahren nutzten den Statistikern zufolge die Tagesbetreuung in Einrichtungen (84,4 Prozent). Mit einem Anteil von bundesweit 15,6 Prozent spielte die Unterbringung bei einer Tagespflegemutter nach wie vor eine deutlich geringere Rolle. Der Anteil blieb gegenüber dem Vorjahr annähernd unverändert.

In der Altersgruppe der Drei- bis Fünfjährigen nahmen im März die Eltern von rund 1.951.000 Kindern ein Angebot der Tagesbetreuung in Anspruch. Fast 99 Prozent der Kinder dieser Altersgruppe wurden dabei in Kindertageseinrichtungen betreut. (dpa)