Islamabad. Grund für die Absage ist der tödliche Angriff der Nato auf einen Grenzposten, bei dem 24 Pakistani starben. Das Land hatte empört auf diesen Angriff reagiert. Bei der Afghanistankonferenz soll es um die Zukunft des Landes nach Abzug der Nato-Truppen gehen.
Pakistan wird als
Reaktion auf den tödlichen Nato-Angriff auf einen Grenzposten mit 24 Toten nicht an der Afghanistankonferenz in Deutschland teilnehmen,
wie am Dienstag aus Regierungskreisen in Islamabad verlautete. Dies sei auf
einer Kabinettssitzung in Lahore entschieden worden, hieß es.
Pakistan hatte empört auf den Angriff
reagiert. Ein Kampfhubschrauber der US-Streitkräfte hatte, von
der Afghanischen Nationalarmee um Luftunterstützung gebeten, versehentlich einen
Posten der pakistanischen Streitkräfte angegriffen. 24 pakistanische Soldaten verloren
dabei ihr Leben. Seit Beginn des internationalen Militäreinsatzes in Afghanistan vor rund zehn Jahren starben in Pakistan noch nie mehr Menschen bei vergleichbaren
Vorfällen mit Nato-Beteiligung.
USA sollen Luftwaffenstützpunkt räumen
Islamabad schloss
daraufhin zwei für die Versorgung der internationalen Truppen in Afghanistan wichtige Grenzübergänge und forderte die USA
zudem zur Räumung des Luftwaffenstützpunktes Shamsi in der Provinz Baluchistan
binnen 15 Tagen auf. Es wird vermutet, dass der US-Geheimdienst CIA den
Stützpunkt als Basis für sein Drohnenprogramm gegen Kämpfer der Taliban und des
Terrornetzwerks Al-Kaida in den pakistanischen Stammesgebieten nutzt.
Bei der Konferenz in
der kommenden Woche soll es um die Zukunft Afghanistans nach dem Abzug der
Nato-Kampftruppen im Jahr 2014 gehen. (dapd, afp)