Brüssel. Schon einmal war Luxemburgs Regierungschef Juncker kurz davor, seinen Posten als Eurogruppen-Chef abzugeben. Das war im Juni. Jetzt ist es offiziell: Juncker geht. Doch wer wird sein Nachfolger? Wer wird die Eurogruppe weiter durch die Krise managen? Im Sommer war Schäuble als Nachfolger gehandelt worden. Doch es gab Gegenwind.
Eurogruppen-Chef Jean-Claude Juncker will seinen Posten an der Spitze des Gremiums in den kommenden Wochen abgeben. Er habe seine Kollegen darüber informiert, dass er das Amt Ende des Jahres 2012 oder zu Beginn des kommenden Jahres abgeben wolle, sagte der luxemburgische Regierungschef nach einem Treffen der Euro-Finanzminister am Montagabend in Brüssel. "Ich habe meine Kollegen gebeten, sich um meine Nachfolge zu kümmern", fügte er hinzu.
Juncker hatte im Juli ein neues zweieinhalbjähriges Mandat erhalten, das er aber spätestens "zu Beginn des kommenden Jahres" abgeben wollte.
Diskussionen um Juncker-Nachfolge
Zuvor hatte es monatelange Diskussionen um die Besetzung des Postens und somit die Führung des wichtigsten Gremiums der Eurozone im Kampf gegen die Schuldenkrise gegeben. Juncker kündigte mehrfach an, die Führung des Gremiums abzugeben.
Die Bundesregierung brachte daraufhin Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) als Eurogruppen-Chef ins Gespräch, nach dem Regierungswechsel in Frankreich bekamen Schäuble und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) jedoch Gegenwind von der neuen sozialistischen Regierung unter Staatschef François Hollande. Ein vorläufiger Verbleib Junckers im Amt war somit ein Kompromiss. (afp)