Karlsruhe. Sie war die Nummer zwei nach Guttenberg - die zweite Politikerin, in deren Dissertation Plagiate entdeckt wurden. Doch Silvana Koch-Mehrin, FDP-Europaabgeordnete, klagt gegen die Aberkennung ihres Doktortitels. Direkt am ersten Prozesstag am Mittwoch wurde die Verhandlung allerdings vertagt.
Vor dem Verwaltungsgericht Karlsruhe hat am Mittwoch die Verhandlung über die Aberkennung des Doktortitels der FDP-Europaabgeordneten Silvana Koch-Mehrin begonnen. Die Politikerin hat dagegen geklagt, dass die Universität Heidelberg ihr im vergangenen Jahr den Doktortitel aberkannte. Mängel ihrer Arbeit seien bereits bei der ursprünglichen Bewertung erkannt und in die Note eingeflossen, argumentiert die Politikerin.
Direkt am ersten Verhandlungstag hat das Verwaltungsgericht Karlsruhe die Entscheidung darüber allerdings vertagt. Der Anwalt Koch-Mehrins machte am Mittwoch vor Gericht vor allem Verfahrensfehler geltend. So zweifelt er an der Zuständigkeit des Promotionsausschusses, der Koch-Mehrin den Doktorgrad im Juni 2011 entzogen hat. Eine Prüfung ihrer Dissertation durch die Universität hatte ergeben, dass sie "in substanziellen Teilen aus Plagiaten besteht".
Zwei Wochen Zeit
Universität und Klägerin haben nun zwei Wochen Zeit, schriftlich zu drei offenen verfahrenstechnischen Fragen Stellung zu nehmen. Die Kammer wird daraufhin ohne weitere mündliche Verhandlung entscheiden
Die Liberale war nach Ex-Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) die zweite prominente Politikerin, bei der sogenannte Plagiatsjäger im Internet Plagiate in der Dissertation entdeckt und offengelegt hatten. Die 2009 von den Liberalen noch als Spitzenkandidatin in die Europawahl geschickte Koch-Mehrin hat inzwischen angekündigt, 2014 nicht mehr für das Europäische Parlament zu kandidieren. (AFP / dapd)