Reichertshofen. “Fremdenfeindlicher Hintergrund nicht auszuschließen“: In dem Ort hatte es schon Protest gegen die Unterbringung von Flüchtlingen gegeben.

Unbekannte haben in Bayern einen Brandanschlag auf eine künftige Asylbewerberunterkunft verübt. An zwei Eingängen des noch leerstehenden Gebäudekomplexes in Reichertshofen im Kreis Pfaffenhofen an der Ilm wurde in der Nacht zum Donnerstag vorsätzlich Feuer gelegt.

"Ein fremdenfeindlicher Hintergrund ist nicht auszuschließen", sagte Polizeisprecher Hans-Peter Kammerer. Es habe in der Vergangenheit Proteste in dem Ort gegen die Unterbringung von Asylbewerbern gegeben.

Um 2.50 Uhr schlug ein Nachbar Alarm, weil er das Feuer entdeckt hatte. Der Gastraum eines früheren Landgasthofs brannte völlig aus, der Sachschaden beträgt mindestens 150 000 Euro. Das angrenzende Wohnhaus, in dem ab September Flüchtlinge untergebracht werden sollten, wurde weniger stark beschädigt.

Erst am Mittwoch war bekanntgeworden, dass am Wochenende auf ein Flüchtlingsheim in Böhlen bei Leipzig geschossen worden ist - gleich in zwei Nächten hintereinander. (dpa)