Kairo. Der Islamische Staat ruft zu Anschlägen während des Ramadans auf. Die Botschaft geht auch an die Anhänger der Terrormiliz in Europa.
Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hat zu Anschlägen im Westen während des bevorstehenden muslimischen Fastenmonats Ramadan aufgerufen. „Der Ramadan ist der Monat der Invasion und des Dschihad. Macht diesen Monat mit Gottes Willen zu einem Monat der Leiden für die Ungläubigen überall“, forderte IS-Sprecher Abu Mohammed al-Adnani in einer am Samstagabend bekanntgewordenen Audio-Botschaft.
Der Aufruf richte sich insbesondere an die Kämpfer und Unterstützer des IS in Europa und Amerika. Zivilisten sollten nicht verschont werden, sagte Al-Adnani in der rund halbstündigen Botschaft. Mit den Anschlägen solle Vergeltung geübt werden für die Angriffe des Westens auf IS-Hochburgen in Syrien und dem Irak.
Keine konkreten Hinweise auf Anschlagspläne
Der Fastenmonat Ramadan beginnt am 6. Juni. Er fällt damit in die Zeit der Fußball-EM in Frankreich vom 10. Juni bis zum 10. Juli. Die französische Regierung warnt seit Monaten vor hoher Terrorgefahr im Land. Seit den Anschlägen vom November herrscht auch deswegen ein Ausnahmezustand.
Ein Sprecher des Bundesinnenministeriums hatte am Donnerstag auf Anfrage gesagt: „Den Sicherheitsbehörden des Bundes liegen derzeit keine Hinweise oder Erkenntnisse vor, aus denen sich eine konkrete Gefährdung in Frankreich oder in Deutschland anlässlich der Fußball-EM 2016 ableiten lässt.“ Er bestätigte aber, dass westliche Staaten wie Frankreich grundsätzlich im Fokus islamistischer Täter stünden. (dpa)