Berlin/Sanaa. Nach dreieinhalb Monaten in Geiselhaft ist ein im Jemen entführter Deutscher von seinen Kidnappern freigelassen worden. Das teilte das Auswärtige Amt am Dienstagabend mit. Laut Medienberichten ließ die jemenitische Regierung im Gegenzug inhaftierte Verwandte der Entführer frei.

Ein im Jemen von Stammesangehörigen entführter Deutscher ist nach dreieinhalb Monaten Geiselhaft wieder auf freiem Fuß. Dies teilte das Auswärtige Amt in Berlin am Dienstagabend mit. Der Mann war Ende Januar in der Hauptstadt Sanaa von Bewaffneten verschleppt worden.

Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) äußerte sich erleichtert darüber, dass der Mann am Dienstag frei gekommen ist. Ihm gehe es den Umständen entsprechend gut, sagte eine Ministeriumssprecherin. Der Mann befand sich am Abend in der Obhut der deutschen Botschaft in Sanaa. Nach Informationen des Senders MDR stammt das Entführungsopfer aus Haldensleben in Sachsen-Anhalt.

Regierung ließ offenbar inhaftierte Verwandte der Kidnapper frei

Nach einem Bericht des lokalen Nachrichtenportals "Mareb Press" ließ die Regierung im Gegenzug zwei inhaftierte Verwandte der Kidnapper frei. Die Stammesangehörigen stammten demnach aus der östlichen Provinz Marib.

Entführungen von Ausländern sind im Jemen nicht selten. In den meisten Fällen wollen die Kidnapper die Freilassung von Miliz- oder Stammesangehörigen aus dem Gefängnis erzwingen oder Forderungen nach Lösegeld durchsetzen. (dpa)