Berlin..


Nach einem Skiunfall kann Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) das Land großteils nur noch vom Krankenbett aus regieren. Sie erlitt eine Beckenverletzung und ist auf eine Gehhilfe angewiesen.

Merkel hat deshalb gestern in Berlin mehrere Termine und insbesondere Reisen abgesagt. Dessen ungeachtet will die Kanzlerin an einer Tradition festhalten und heute im Kanzleramt persönlich die „Sternsinger“ empfangen. Die Ärzte rieten der Regierungschefin, sich mindestens zwei bis drei Wochen lang zu schonen. Ihr offizieller Vertreter ist Vize-Kanzler Sigmar Gabriel (SPD). Allerdings will die Kanzlerin morgen auch die erste reguläre Kabinettssitzung noch persönlich leiten.

Ins Krankenhaus muss Merkel nicht. Sie soll aber „drei Wochen lang viel liegen“, wie Regierungssprecher Steffen Seibert erläuterte. „Sie wird sich in dieser Zeit auf einige wenige Termine im Bundeskanzleramt und in Berlin konzentrieren“, fügte er hinzu.

Den Großteil der Arbeit will die 59-Jährige in dieser Zeit von zu Hause aus erledigen. Sie sei „handlungsfähig und kommunikationsfähig, in vollem Maße“, erklärte Seibert.

Der Unfall ereignete sich bereits Ende Dezember in der Schweiz. In St. Moritz ist die Kanzlerin beim Ski-Langlauf gestürzt. Dabei zog sie sich eine schmerzhafte Beckenverletzung zu, die sie zunächst unterschätzt hat.

Erst am letzten Freitag diagnostizierten die Ärzte dann in Berlin eine „schwere Prellung verbunden mit einem unvollständigen Bruch im linken hinteren Beckenring“. Das teilte Regierungssprecher Seibert gestern an ihrem ersten Arbeitstag nach dem Urlaub mit. Es handelt sich um eine so genannte Infraktion. „Jetzt folgt sie dem Rat der Ärzte, um eine optimale Heilung dieser Infraktion zu ermöglichen“, versicherte Seibert.

Abgesagt wurden derweil eine für morgen vorgesehene Polen-Reise Merkels, der Empfang des luxemburgischen Premierministers Xavier Bettel und ein Treffen mit dem neuen Arbeitgeberpräsidenten.

Auch eine Klausur des CDU-Vorstands in Erfurt - für Ende der Woche geplant - wurde erst einmal verschoben. Aber zur Regierungsklausur Ende Januar will Merkel auf jeden Fall wieder „an Bord“ sein.