Berlin. .

Deutsche Schüler sind laut aktueller Pisa-Studie besser geworden, vor allem in Mathe und Naturwissenschaften liegen sie jetzt deutlich über dem Durchschnitt.


Wer wurde für Pisa befragt?

Weltweit waren es 470 000 Schüler im Alter von 15 Jahren aus 65 Ländern. In Deutschland wurden 5000 Jugendliche von 223 Schulen getestet.


Wie lange gibt es schon Pisa-Studien?

Die erste Pisa-Studie wurde 2001 veröffentlicht, damals mit im Vergleich verheerenden Ergebnissen für Deutschland. Seither werden alle drei Jahre neue Daten für den internationalen Leistungsvergleich der OECD, der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, erhoben.


Was sagen die Punkte aus?

30 Punkte in der Tabelle entsprechen dem Lernunterschied von einem Schuljahr.


Was hat sich seit der ersten Studie bei deutschen Schülern verändert?

Beim ersten Test vor zehn Jahren lag Deutschland in allen drei abgefragten Kompetenzbereichen – Leseverständnis (-16 Punkte), Mathematik (-10) und Naturwissenschaften (-13) – deutlich unter dem Durchschnitt der führenden Industrienationen. Diesmal schnitten die Deutschen beim Lesen durchnittlich (+4 Punkte), bei Mathematik (+17) und Naturwissenschaften (+19) klar überdurchschnittlich ab.

Werden bei dem Ländervergleich nicht Äpfel mit Birnen verglichen, etwa wenn es um den Anteil von Schülern mit Migrationshintergrund geht?

Nein. Rund ein Viertel der 15-Jährigen in Deutschland stammt aus zugewanderten Familien, das ist durchaus vergleichbar mit anderen mittel- und nordeuropäischen Ländern. Schüler mit Migrationshintergrund schneiden hier weiterhin schlechter als deutsche Mitschüler ab, obwohl sie sich im Lesen deutlich (26 Punkte) verbessert haben. Allerdings betrifft die Verbesserung vor allem Jugendliche aus der Ex-Sowjetunion.


Was hat sich nicht verändert?

Der Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und Schulerfolg ist in Deutschland immer noch deutlich stärker als anderswo. In asiatischen Ländern, aber auch in Finnland, Island und Kanada, haben Kinder aus bildungsfernen Schichten deutlich größere Lernerfolge als in Deutschland. Zwar hat sich der Abstand zwischen Jugendlichen aus bildungsnahen und -fernen Elternhäusern um ein Drittel verkleinert. Aber er liegt immer noch bei 75 Punkten, also zwei Schuljahren.


Was wirkt sich sonst auf Lernerfolge aus?

Die Schule selbst. Kinder aus sozial schwachen Familien lernen weltweit in Schulen mit gutem sozioökonomischem Umfeld besser als in Schulen mit schwachem Umfeld und vielen Schülern aus bildungsfernen Familien.

Wird auch die Qualität der Lehrer getestet?

Jein. Einzelne Lehrer werden nicht getestet, aber die Ausbildung und das Ansehen der Lehrer in den Ländern wurden verglichen. Dabei zeigt sich, dass Schüler in Ländern, in denen Lehrer ein ho­hes Ansehen genießen und in denen sie sehr gut ausgebildet werden, die größten Lernerfolge erzielen.