Düsseldorf. Die Ruhr-CDU bietet plötzlich eine weitere Kandidatin mit Ministerrang auf: Wie Ina Brandes das Personaltableau verändern könnte.
Die neue NRW-Verkehrsministerin Ina Brandes (CDU) will in der Landespolitik dauerhaft Wurzeln schlagen. Die 44-Jährige Infrastruktur-Managerin, die vor einem Monat überraschend Nachfolgerin des zum Ministerpräsidenten aufgestiegenen Hendrik Wüst wurde, setzte sich am Wochenende mit einer Kandidatur im Dortmunder Landtagswahlkreis 113 durch. Mit 7:26 Stimmen hatte Gegenkandidat Alexander Julian Golkowski klar das Nachsehen.
„Ich möchte für Dortmund kämpfen und alles geben, damit diese große, wichtige Stadt auch politisch das Gewicht bekommt, das sie verdient“, wurde Brandes in einer Mitteilung der Dortmunder CDU zitiert. Die Verkehrsministerin ist gebürtige Dortmunderin, lebt jedoch schon lange im niedersächsischen Lilienthal. Ihr Ehemann Kristian Tangermann ist dort Bürgermeister, ihr Großvater war Landtagspräsident in Niedersachsen. Die Politikwissenschaftlerin Brandes, die wie ihr Ehemann seit vielen Jahren mit Wüst bekannt ist, arbeitete zwischen 2011 und 2020 als Sprecherin der Geschäftsführung des schwedischen Planungskonzerns Sweco.
Der Dortmunder Direktwahlkreis dürfte schwer zu gewinnen sein
Der Dortmunder Wahlkreis dürfte für sie schwer direkt zu gewinnen sein. Brandes muss dort gegen Lokalmatadorin Nadja Lüders antreten. Die in der Stadt bestens vernetzte SPD-Generalsekretärin hat den Wahlkreis seit 2010 immer wieder überzeugend gewonnen.
Mit Brandes‘ Dortmunder Nominierung könnten jedoch die Karten bei der Aufstellung der CDU-Reserveliste neu gemischt werden. Der einflussreiche Parteibezirk Ruhrgebiet bietet nun mit Brandes und Heimatministerin Ina Scharrenbach gleich zwei Frauen mit Kabinettsrang auf, hinzu kommt die langjährige Schulexpertin Petra Vogt aus Duisburg und Generalsekretär Josef Hovenjürgen, der schon qua Amt weit vorn platziert wird. Angesichts der aktuell desaströsen Umfragewerte der NRW-CDU und des Wiedererstarkens der SPD in vielen Wahlkreisen dürfte es um aussichtsreiche Listenplätze diesmal ein besonders heftiges Gerangel geben.