Die FDP steht im Sturm der Sexismusdebatte weiter zu ihrem Spitzenkandidaten für die Bundestagswahl, Rainer Brüderle. Der Landesvorsitzende in Nordrhein-Westfalen, Christian Lindner, sagte Sonntagabend im ARD-“Bericht aus Berlin“: “Rainer Brüderle ist das ordnungspolitische Gewissen der FDP.“

Berlin (dapd). Die FDP steht im Sturm der Sexismusdebatte weiter zu ihrem Spitzenkandidaten für die Bundestagswahl, Rainer Brüderle. Der Landesvorsitzende in Nordrhein-Westfalen, Christian Lindner, sagte Sonntagabend im ARD-"Bericht aus Berlin": "Rainer Brüderle ist das ordnungspolitische Gewissen der FDP." Ihm werden von Kritikern sexistische Äußerungen vorgehalten, nachdem ein entsprechendes Porträt im Magazin "Stern" erschienen war.

Lindner versuchte den Fokus wieder auf Sachdebatten zu lenken. Es sei unverzichtbar für Deutschland, dass die FDP gerade jetzt Druck mache, "wo wir über eine marktwirtschaftliche Wende in der Energiepolitik sprechen", sagte Lindner im Interview. "Und ich bin froh, dass wir da Rainer Brüderle und Philipp Rösler als zwei Ordnungspolitiker an der Spitze haben."

Lindner begrüßte die Debatte über Sexismus, allerdings nicht die Richtung, die nach dem Erscheinen des "Stern"-Artikels eingeschlagen wurde. Viele Frauen fühlten sich belästigt, bei Männern gebe es "Verhaltensunsicherheit", sagte Lindner. "Deshalb ist es richtig, dass die Debatte geführt wird. Aber das hat mit dem ursprünglichen Anlass inzwischen sehr wenig zu tun."

Unterdessen kritisierten die Jungen Liberalen den innerparteilichen Umgang mit dem gesellschaftlichen Streitthema: "Zu den alltäglichen Erfahrungen von Frauen mit Sexismus schweigt die Parteiführung", sagte der Vorsitzende der niedersächsischen Jungliberalen, Oliver Olpen, dem Internetportal "heute.de". Entwicklungsminister Dirk Niebel habe es gar geschafft, der Debatte einen weiteren Tiefpunkt zu geben, indem er eine Debatte über Sexismus gegen Männer gefordert habe. "Durch Niebels Äußerung entsteht der Eindruck, als ob Sexismus gegenüber Frauen für die FDP kein Thema sei, gegenüber Männern aber schon."

dapd