Düsseldorf..
Viele NRW-Städte müssen ihre Straßenbeleuchtung erneuern. Grund ist eine Richtlinie der EU, die bis 2017 die Leuchtmittel für alte Lampen abschafft. Die Umstellung kostet die Städte bis zu einer Milliarde Euro.
Die NRW-Städte müssen schnell einen Großteil ihrer Straßenbeleuchtung erneuern, denn die EU schafft bis 2017 die Leuchtmittel für alte Lampen ab. Diese Umstellung kostet die Städte bis zu einer Milliarde Euro, sagt das NRW-Umweltministerium voraus. Nur wenige Kommunen sind vorbereitet und haben ihre Lampen auf einen modernen Stand gebracht.
„Die meisten Städte haben geschlafen und sich nie um ihre Straßenbeleuchtung gekümmert”, kritisiert Heinz-Jürgen Schütz von der Energieagentur NRW. Der Städtetag NRW kontert und verweist auf die Haushaltslage: „Bisher ist es für Städte im Nothaushaltsrecht kaum möglich, in die energetische Sanierung der Straßenbeleuchtung zu investieren und auf LED-Technik umzurüsten.” NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) bestätigt: „Derzeit könnten Nothaushaltskommunen nur ausnahmsweise energetisch sanieren, selbst wenn sich die Investition in kurzer Zeit rechnet.” Auch deshalb sei eine Änderung des Gemeindehaushaltsrechts notwendig.
Viele Straßenlaternen sind uralt
Tatsache ist: Deutsche Straßenlaternen sind in der Regel uralt und verbrauchen zu viel Energie. Weil viele Städte nicht freiwillig auf die zum Teil 40 Jahre alten Quecksilber-Dampflampen und Natriumdampflampen verzichten, schafft die EU Fakten mit der „Öko-Design-Richtlinie” von 2009. Besonders ineffiziente Geräte müssen verschwinden. Das betrifft in NRW 70 Prozent der Straßenbeleuchtung. Kai Abruszat, umweltpolitischer Sprecher der FDP im Landtag, bemängelt die „Regelungswut aus Brüssel” und fordert großzügige Übergangsregelungen. „Für die NRW-Städte ist die Umrüstung eine enorme Herausforderung.” Er schätzt, dass 10 bis 20 Jahre vergehen werden, bis sich die Investition in sparsame Beleuchtung rechnet.
Das Umweltministerium sieht ein Einsparpotenzial in NRW von 63 Millionen Euro im Jahr. Außerdem erspare das Umsetzen der EU-Richtlinie der Umwelt allein in NRW jährlich 240 000 Tonnen CO2. Die Energieagentur NRW macht eine Rechnung für ganz Deutschland auf: „Die Kommunen geben für Licht auf ihren Straßen jedes Jahr 850 Millionen Euro aus. Diese Kosten könnten halbiert werden.