Berlin. Ein Großteil junger Deutscher stellt persönliche Daten ins Internet. Und das, obwohl die Gefahr des Missbrauchs besteht. Laut einer Forsa-Umfrage stellen zwei Drittel der Jugendlichen Profile, Meinungen, Ideen und Bilder von sich ins Web. Demnächst wird über eine Datenschutz-Novelle beraten.
Ein Großteil junger Deutscher stellt ungeachtet der Missbrauchsgefahren persönliche Daten ins Internet. Zwei Drittel der Befragten im Alter von bis zu 29 Jahre stellen Profile, Meinungen, Ideen und Bilder von sich ins Web, ergab eine am Dienstag veröffentliche Forsa-Umfrage im Auftrag des Branchenverbandes Bitkom. Über 60 Prozent der Internet-Nutzer hätten demnach in den vergangenen zwölf Monaten ihren Namen und Adresse preisgegeben, 38 Prozent Kontonummer, Hobby und Beruf angegeben. Nach der Umfrage lesen 28 Prozent der Nutzer, die solche Auskünfte geben, nicht die Datenschutzerklärungen der betreffenden Web-Seiten.
Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner (CSU) bekräftigte am Rande einer Datenschutz-Konferenz in Berlin, demnächst werde im Bundestag die Datenschutz-Novelle beraten. Vorgesehen ist, die Weitergabe persönlicher Daten zu beschränken und jedem Internet-Nutzer das Recht auf Auskunft über die Verwendung seiner Daten zu geben. Zudem sollen auch die Regeln für die Kreditwürdigkeit von Bankkunden verschärft werden. Verbraucher sollen ein Recht auf Auskunft bekommen, aufgrund welcher Daten ihnen ein Kredit verweigert wurde.
Ausgelöst wurde die Gesetzesinitiative vergangenes Jahr durch massenhaften Datenmissbrauch. Nach damaliger Einschätzung von Datenschützern sind in Deutschland die Adressen sämtlicher Bürger für Marketing- und Akquisezwecke im Umlauf. Zudem kursierten illegal etwa zehn bis 20 Millionen Kontodaten, die vor allem von Call Centern für dubiose Geschäftspraktiken genutzt würden. (Reuters)
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