Sundern..



Er oder sie soll dynamisch sein, zielstrebig, verantwortungs­bewusst, einsatzfreudig, tatkräftig, entscheidungsfreudig und innovativ. Sundern sucht sozusagen den ­Superstar, oder genauer: Kandi­daten für die Bürgermeisterwahl am 13. September.

Ein Fünf-Parteien-Bündnis ohne die CDU hat in der „Zukunfts­kommission Sundern“ das Anfor­derungsprofil in einer Stellenausschreibung fixiert. Gleichzeitig hat die Union eine eigene „Findungskommission“ installiert.

Serhat Sarikaya ist Vorsitzender der Sunderner SPD. „Es ist keine Verzweiflung, dass wir diesen Weg der öffentlichen Ausschreibung ­gewählt haben“, sagt der 24-Jährige. Nach seinem Wissen ist es „historisch einmalig“ im Bundesgebiet, dass sich fünf Parteien zwecks Bürgermeister-Suche zu einem Bündnis zusammengeschlossen haben. „Wir wollen den Wechsel herbeiführen und die seit Jahrzehnten regierende CDU im Bürgermeisteramt ablösen“, sagt Sarikaya.

Im Sunderner Rathaus haben die fünf Fraktionen SPD, WISU (Wir sind Sundern), FDP, Grüne und die Linke eine knappe Stimmenmehrheit (22 von 40). Anfang des Jahres hatte die CDU erklärt, sie wolle den bisherigen Amtsinhaber Detlef Lins nicht mehr für die Bürgermeisterwahl aufstellen. Lins’ Rolle bei der Insolvenz zweier Stadtmarketing-Töchter ist nicht geklärt.

Ob der Bewerber ein Parteibuch hat oder nicht, sei nicht ausschlag­gebend, sagt SPD-Mann Sarikaya: „Aber er muss allen fünf Parteien zu verkaufen sein.“

Sarikaya schließt nicht aus, dass sich ein Sunderner als Kandidat ­herauskristallisieren wird. Aber auch nicht, dass es ein Auswärtiger wird, „der für frischen Wind sorgt“. Deshalb herrscht offenbar bereits ­reger NRW-weiter Mailverkehr innerhalb der Parteien. Fragestellung: Kennt jemand einen geeigneten Kandidaten?