Düsseldorf. Die NRW-Grünen wählen Mona Neubaur, Josefine Paul und Verena Schäffer auf die ersten Listenplätze. “Große und radikale Vision“.
Mit drei jungen Frauen auf den ersten Plätzen ihrer Landesliste starteten die NRW-Grünen am Freitag in den Landtagswahlkampf. Spitzenkandidatin ist, wie erwartet, Parteichefin Mona Neubaur. Die 44-Jährige holte bei einem digitalen Parteitag 215 Ja-Stimmen (82,4 Prozent). 33 Delegierte stimmten mit Nein, 13 enthielten sich.
„Wir werden hart dafür malochen, das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger für unsere Ideen zu gewinnen“, sagt die Düsseldorferin mit bayerischen Wurzeln zur Einstimmung auf das Wahlprogramm mit dem Titel „Von hier an Zukunft“. Die Landtagswahl im Mai werde eine Richtungsentscheidung sein, und das Programm der Grünen beinhalte eine „große und radikale Vision“ für mehr Klimaschutz, sichere Arbeitsplätze und eine zuverlässige Mobilität. Solaranlagen sollten auf jedes Dach in NRW, 200 Windkraftanlagen könnten jedes Jahr neu realisiert werden.
"Ich gehe mit einem Lächeln in diesen Wahlkampf"
„Ich gehe mit einem Lächeln in diesen Wahlkampf. Ich bin eine Draußen-und-Unterwegs-Politikerin“, sagte Neubaur in ihrer Bewerbungsrede. NRW sei ein Land der „Anpackerinnen und Anpacker“. Die Zukunft dieses Landes müsse klimaneutral, sozial und digital sein.
Neubaurs Co-Vorsitzender Felix Banaszak aus Duisburg, 32 Jahre jung und gerade in den Bundestag gewählt, peilt in NRW den „größten und erfolgreichsten Wahlkampf unserer Geschichte“ an. „Leute, gewinnt diese Wahl“, sagte Grünen-Bundesvorsitzender und Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck in einer Videobotschaft an den Parteitag und wünschte Mona Neubaur „das glückliche Händchen, die Energie und die Lässigkeit“, die sie im Wahlkampf brauche.
Schäffer: "Mit uns kein Wettbewerb um den größten Sheriffstern"
Auf Platz zwei der Landesliste steht Josefine Paul (39) aus Münster, die zusammen mit der Wittenerin Verena Schäffer (35) die Doppelspitze der Grünen-Landtagsfraktion bildet. Auf sie entfielen 226 Ja- und 28 Nein-Stimmen. Verena Schäffer wurde mit 90,6 Prozent der Stimmen auf Listenplatz drei gewählt. Beide Politikerinnen gelten als besonders talentiert, engagiert und ehrgeizig. Schäffer ist im Landtag Expertin für innere Sicherheit und versprach: „Den Wettbewerb mit CDU, FDP und SPD um den größten Sheriffstern machen wir nicht mit.“ Landtags-Fraktionsvize Arndt Klocke (50, Köln) erreichte mit 77 Prozent der Stimmen Platz vier.
Mona Neubaur ziert sich noch immer, Ansprüche auf das Amt der Ministerpräsidentin auszusprechen. Sie sagt lieber: „Ich will alles dafür tun, dass am Ende kein Weg an uns vorbeiführt.“ Bei der Landtagswahl 2017 kamen die Grünen auf 6,4 Prozent, in jüngsten Umfragen lagen sie bei 17 Prozent.