Essen. Wegen des erwarteten Ansturms am Pfingstwochenende stocken die NRW-Bahnbetreiber ihre Sitzplatzkapazitäten auf vielen Linien auf.
Angesichts des erwarteten Ansturms auf Regionalzüge am Pfingstwochenende infolge des 9-Euro-Tickets stocken Verkehrsverbünde und Bahnbetreiber in NRW ihre Sitzplatzkapazitäten in den kommenden drei Tagen deutlich auf.
"Große Belastungsprobe"
„Der Start des 9-Euro-Tickets stellt auch die Bahnbranche in Nordrhein-Westfalen vor Herausforderungen. Das lange Pfingstwochenende wird dabei zu einer ersten großen Belastungsprobe“, teilten die Verbünden und die NRW-Bahnunternehmen am Freitag in einer gemeinsamen Erklärung mit. Die Erhöhung der Sitzplatzkapazitäten auf vielen Linien sowie der Einsatz von mehr Servicepersonal sollen dazu beitragen, der erwarteten zusätzlichen Nachfrage im regionalen Schienenverkehr gerecht zu werden.
NRW erwartet auch Transitreisende
Erwartet wird, dass viele Reisende von ihrem 9-Euro-Ticket besonders rund um Pfingsten Gebrauch machen und Fahrten unternehmen, die sonst nicht oder mit anderen Verkehrsmitteln zurückgelegt worden wären. Die NRW-Bahnbranche rechnet mit starker Nachfrage insbesondere bei Fahrten in die touristischen Regionen des Landes, wie etwa das Sauerland, Rheintal, Münsterland oder die Eifel, aber auch in Großstädte mit attraktiven Freizeitangeboten wie Köln, Düsseldorf oder Münster. Außerdem rechnen die Betriebe damit, dass die Nahverkehrszüge in NRW gerade an den Wochenenden stark für Transitreisen genutzt werden, die Ziele in ganz Deutschland ansteuern.
Keine zusätzlichen Züge möglich
Zwar könnten in der Kürze der Zeit keine neuen Fahrt bestellt und Fahrzeuge angeschafft werden, hieß es in der Erklärung. Aber auf den zentralen Achsen sollen alle verfügbaren Fahrzeuge zum Einsatz kommen. Die dort verkehrenden Linien seien mit maximal möglicher Sitzplatzstärke unterwegs. Konkret sollen unter anderem folgende Linien verstärkt werden:
RE 1 und RE6 (jeweils zwischen Hamm – Dortmund – Essen – Duisburg – Düsseldorf – Köln)
RE 13 (Düsseldorf – Mönchengladbach – Viersen – Venlo)
RE 19 (Düsseldorf – Wesel)
RE 42 (Essen – Münster)
RB 21 (Heimbach – Düren – Jülich – Linnich)
RB 48 (Wuppertal – Solingen – Köln – Bonn)
Beim Bei der RE 8 (Mönchengladbach – Pulheim – Köln – Troisdorf – Bonn-Beuel – Neuwied – Koblenz) wird aktuell noch geprüft, ob und ab wann eine Kapazitätsaufstockung möglich ist.
Das 9-Euro-Ticket ist Teil des Energieentlastungspakets der Bundesregierung. Vom 1. Juni bis zum 31. August dürfen Fahrgäste den gesamten Nahverkehr deutschlandweit in der 2. Klasse nutzen – und zahlen dafür nur 9 Euro im Monat. Bereits vor dem offiziellen Start der Rabattaktion wurden nach Erhebungen des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen rund sieben Millionen 9-Euro-Tickets verkauft, davon mehr als 1,5 Millionen in NRW.