Düsseldorf. NRW-Gesundheitsminister Laumann will Weihnachtsbesuche ermöglichen - ruft aber zur Mithilfe auf. Unterdessen wächst die Omikron-Furcht.
NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) hat zur Unterstützung von Alten- und Pflegeheimen bei der Besuchsregelung an den Weihnachtsfeiertagen aufgerufen.
„Um die Pflegeeinrichtungen in den nächsten Tagen etwas zu entlasten, ist mein Appell, nicht nur die Testmöglichkeit in den Heimen zu nutzen, sondern auch in den mehr als 4.000 Bürgerteststellen“, sagte Laumann am Sonntag unserer Redaktion.
In den Heimen müssen Besucher unabhängig vom Impfstatus einen aktuellen negativen Corona-Test vorlegen. Das Land unterstützt die Heimbetreiber dabei, zusätzliche Testkapazitäten vor Ort aufzubauen. Allerdings sollen Besucher möglichst schon mit negativen Tests zu den Einrichtungen kommen, um an den gewöhnlich stark frequentierten Weihnachtstagen einen reibungslosen Einlass zu ermöglichen.
Ein Besuchsverzicht steht nicht auf der Tagesordnung
Ein Verzicht auf Besuche zum Fest steht trotz der allgemeinen Ermahnung zur Kontaktreduzierung aktuell nicht zur Debatte. „Die Feiertage sind für die Bewohnerinnen und Bewohner von Pflegeeinrichtungen immer eine besondere Zeit. Ich finde es sehr wichtig, dass Weihnachtsbesuche stattfinden können und Tests geben uns hier die notwendige Sicherheit“, sagte Laumann. In NRW gibt es 2231 vollstationäre Pflegeeinrichtungen, in den rund 175.000 Bewohner leben.
Angesichts der in Europa stark steigenden Infektionszahlen mit der Virus-Variante „Omikron“ hat NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) neue Bund-Länder-Beschlüsse ins Gespräch gebracht. Noch vor Weihnachten müssten Bund und Länder einen gemeinsamen Fahrplan verabreden, sagte Wüst der dpa. „Wir brauchen eine gemeinsame Strategie gegen Omikron.“ Man nehme die Entwicklung bei den europäischen Nachbarn und die Warnungen aus der Wissenschaft vor der als besonders ansteckenden neuen Corona-Variante ausgesprochen ernst.
Niederlande-Lockdown lässt Sorgen in NRW wachsen
Im NRW-Nachbarland Niederlande gilt seit Sonntag ein harter Lockdown, weshalb es viele Weihnachtseinkäufer über die Grenze zog. Wüst will offenbar auch die Bürger an Rhein und Ruhr darauf einstimmen, dass hierzulande ebenfalls im neuen Jahr weitere Einschränkungen notwendig sein könnten. „Ich bin sicher, viele Menschen rechnen auch damit. Sie erwarten von uns zu Recht eindeutige Ansagen und so viel Planungssicherheit, wie sie in einer Pandemie möglich ist“, wird Wüst zitiert.
Allerdings hatte sich die Ministerpräsidentenkonferenz (MPK), deren Vorsitzender Wüst aktuell ist, erst Anfang Dezember auf einschneidende Maßnahmen wie die 2G-Regel im Einzelhandel und strengere Auflagen für Großveranstaltungen verständigt. Zudem wurden neue Grenzwerte wie die Hospitalisierungsrate und Zielvorgaben für Auffrischungsimpfungen gemacht. Inwieweit diese Beschlüsse wegen der Omikron-Variante schon wieder hinfällig sein könnten, blieb bislang unklar.