Essen. Es geht nicht um Romantik oder Folklore, sondern um handfeste Straftaten, versichert der Innenminister. Und die Liste der bekannten Straftaten der Rockerbanden ist in der Tat stattlich.

„Es geht nicht um Motorradfahrer-Romantik, sondern um knallharte organisierte Kriminalität“, sagt Nordrhein-Westfalens Innenminister Ralf Jäger. Dazu zählte er Schutzgeld-Erpressung, illegalen Waffenbesitz und Drogenhandel. Das jüngste Bandido-Verbot folge einer konsequenten Strategie der Polizei. In den vergangenen zwei Jahren habe man 277 Treffen des Rockerclubs im Visier gehabt. Bei 6000 Personen- und 3400 Fahrzeugkontrollen seien zahlreiche Waffen sichergestellt worden. Tatsächlich ist die Liste schwerer Rocker-Kriminalität bundesweit lang:


2007. In Ibbenbüren wird der Hells Angel Robert König ermordet. Ein Jahr später werden deswegen zwei Bandidos zur lebenslanger Haft verur­teilt.


2009. In Duisburg kommt es zum großen Showdown. Höllenengel stürmen das Hauptquartier der Banditen am Rand der Innenstadt. Es gibt Verletzte.


2010. Polizisten wollen in Rheinland-Pfalz im März eine Rocker-Wohnung durchsuchen. Ein Beamter wird durch die geschlossene Tür angeschossen und so schwer verletzt, dass er stirbt.

Neben Nordrhein-Westfalen, Hamburg und Niedersachsen ist Berlin ein regionaler Rocker-Schwerpunkt, wo es immer wieder zu Gewalttaten kommt.

In Hannover sollen Hells Angels beispielsweise das Steintor-Viertel wie einen rechtsfreien Raum beherrschen. Es ist das Vergnügungszentrum der niedersächsischen Landeshauptstadt.